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Lars Lagerbäck soll zu Verhandlungen nach Wien gekommen sein.

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Christoph Daum soll ÖFB-Präsident Windtner in Going getroffen haben.

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Ist Ried-Coach Gludovatz doch wieder ein Kandidat?

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Knapp zwei Wochen nach dem Rücktritt von ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini beginnt es langsam aber sicher in der Gerüchteküche zu brodeln. Nach Informationen der schwedischen Online-Zeitung aftonbladet.se soll der Schwede Lars Lagerbäck zu Gesprächen nach Wien gereist sein. ÖFB-Pressesprecher Peter Klinglmüller wird in der schwedischen Zeitung folgendermaßen zitiert: "Es gibt viele Gerüchte, Lagerbäck ist eines davon".

Klinglmüller jedoch stellte gegenüber derStandard.at klar, dass er nicht korrekt zitiert wurde. Es gäbe derzeit "viele Gerüchte um die Besetzung des Cheftrainerpostens im Österreichischen Fußball-Bund. Für alle Gerüchte oder Meldungen gilt dasselbe, nämlich, dass sie nicht kommentiert werden. Wir treten in dieser Frage erst dann an die Öffentlichkeit, wenn eine Entscheidung gefallen ist", so der ÖFB-Pressesprecher.

Lagerbäck hatte Nigeria während der WM 2010 betreut, den zweifachen Afrikameister jedoch nur auf den schlussendlich enttäuschenden letzten Gruppenplatz (1 Punkt, 2:2 gegen Südkorea, 0:1 gegen Argentinien, 1:2 gegen Griechenland) geführt. Nach der WM in Südafrika endete auch das Engagement des Schweden, der sich seither auf Jobsuche befindet.

Mit Schweden Endrunden-Dauergast

Zuvor war Lagerbäck von 2000 bis 2009 Teamchef der Schweden. Zunächst führte er das Drei-Kronen-Team mit seinem gleichberechtigten Trainerpartner Tommy Söderberg zur WM 2002 und zur EM 2004, danach übernahm er solo das Zepter. Bei der WM 2006 scheiterten die Blau-Gelben erst im Achtelfinale (0:2) an Deutschland, bei der Euro 2008 kam man nach Niederlagen gegen Spanien (1:2) und Russland (0:2) nicht über die Vorrunde hinaus. Mit der verpassten WM-Qualifikation 2010 (Gruppendritter) endete auch die Zusammenarbeit mit den Schweden.

Gespräch mit Gludovatz

Laut Kurier-Informationen soll es in der Zwischenzeit auch ein offizielles, wenngleich vertrauliches Gespräch zwischen ÖFB-Präsident Leo Windtner und Trainer-Routinier Paul Gludovatz gegeben haben. Der ursprünglich aussichtsreichste Kandidat, Sturm-Trainer Franco Foda, soll sich bereits am Donnerstag mit Windtner zu Verhandlungen getroffen haben.

Der 65-jährige Burgenländer hat sich bereits zu Beginn der Spekulationen mit den Worten "das ist völlig undenkbar" aus dem Spiel genommen. Berücksichtigt man jedoch die Tatsachen, dass er den ÖFB wie seine eigene Westentasche kennt, mit den Nachwuchsfußballern bereits sehr erfolgreich zusammengearbeitet hat (Platz 4 bei der U-20-WM in Kanada 2007), mit Ried in die oberen Bundesliga-Sphären vorgestoßen ist, den Cuptitel 2011 eingestreift hat, genug Erfahrung mitbringt und mit über 34 Prozent souverän die derStandard.at-Teamchef-Umfrage für sich entschieden hat, dann wäre ein Engagement als ÖFB-Nationalteamtrainer fast logisch.

"Eine Verhandlung" mit Foda

Foda hingegen dürfte sich vermutlich nicht mehr in der Poleposition als DiCo-Nachfolger befinden. "Es gab eine Verhandlung mit ÖFB-Präsident Windtner, mehr nicht", so der knappe Kommentar des Sturm-Trainers, der auch in Deutschland begehrt ist. Im Nachbarland wird spekuliert, dass er beim Hamburger SV oder bei Schalke 04 das Traineramt übernehmen könnte.

Treffen mit Daum in Going

Schon in einer Woche könnte der neue Teamchef feststehen, Windtner soll die Sondierungsgespräche praktisch abgeschlossen haben. Auch Christoph Daum gilt nach wie vor als Kandidat auf den vakanten Job beim ÖFB. Der ehemalige Trainer von Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt soll sich nach Informationen der Bild-Zeitung am Sonntag in Going bei Kitzbühel mit ÖFB-Präsident Leo Windtner getroffen haben. "Ich dementiere das Treffen nicht. Es war kein Geheimtermin, weil uns andere gesehen haben", wurde Windtner in der Bild-Zeitung zitiert.

Klinglmüller betont, dass es weiterhin das Ziel des ÖFB-Präsidenten sei, bis spätestens "Mitte November einen Nachfolger von Dietmar Constantini zu präsentieren."

In der Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien trifft das ÖFB-Team auf Deutschland, Schweden, Irland, Färöer und Kasachstan. (derStandard.at, 26. September 2011)