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Mit Android schmeckt der Ice Cream Sandwich gleich doppelt so gut

Image: Skinny Cow...in mint..., a Creative Commons Attribution (2.0) image from ldcross's photostream

Gespannt wartete die Android-Welt derzeit auf die anstehende Veröffentlichung der nächsten Generation des mobilen Betriebssystems. Entsprechend ausgiebig wird über potentielle Features von Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" spekuliert - das natürlich mit recht unterschiedlicher Trefferwahrscheinlichkeit. Dabei gibt es eigentlich schon eine ganze Menge, was öffentlich über die kommende Android-Generation bekannt ist, wie Android Police nun in einem aktuellen Artikel herausgearbeitet hat.

NFC-Sharing

So scheinen viele schon wieder vergessen zu haben, dass schon vor einigen Monaten im Rahmen der Google I/O recht zentrale Details über "Ice Cream Sandwich" ausgeplaudert wurden. Dazu gehört etwa die nächste Ausbaustufe der "Near-Field-Communication" (NFC), entsprechende Chips werden ja mittlerweile in einigen aktuellen Android-Smartphones verbaut. Die kommende Release soll nun den unkomplizierten - und drahtlosen - direkten Austausch von Dateien und Informationen zwischen zwei Geräten ermöglichen.

Möglichkeiten

Im Rahmen der I/O demonstrierte man dies etwa anhand von Youtube-Videos, die nach dem Zusammenhalten der beiden Smartphones einfach "weitergereicht" werden. Ähnliches soll auch mit Bildern, Apps und natürlich Kontakten funktionieren. Alles ohne zusätzliches Tool sondern fix in die diversen Android-Apps eingebaut.

In einer der Keynotes der I/O wurde eine weiteres zentrales neues Feature vorgestellt, das Head-Tracking-API: Mit diesem können Anwendungen über die Webcam dem Gesicht einer Person folgen. Den konkreten Einsatz sieht man dafür etwa im automatischen Heranzoomen an die gerade sprechende Person in Video-Chats, dies auch wenn mehrere zu sehen sind. Damit beginnen die Möglichkeiten des APIs aber erst, so ließe sich das Ganze beispielsweise mit einer 3D-Szene verbinden, in der die Darstellung je nach Kopfposition verändert wird, woraus ein verblüffend dreidimensionaler Effekt entsteht.

Android@Home

Eine der großen Ankündigungen der Google I/O war die Vorstellung von Android@Home, einem Framework mit dem sich das mobile Betriebssystem mit Geräten des weiteren Alltags verbinden soll. Dabei zeigte man unter anderem die Regulierung des Lichts in einem Raum, entsprechende Lampen sollen Ende 2011 auf den Markt kommen. Geht es nach den Plänen des Herstellers sollen künftig aber noch viele weitere Geräte auf diesem Weg von Android aus steuerbar sein - von der Waschmaschine bis zur Stereoanlage.

Android-EntwicklerInnen dürfen sich vor allem auf zwei große Verbesserungen freuen: Da wäre einerseits das Versprechen, den Android-Emulator für Windows, Linux und Mac signifikant flotter zu machen, ist dieser doch gerade in Hinblick auf Android 3.x "Honeycomb" geradezu unbenutzbar. Und natürlich die erneute Freigabe des Source Codes von Android, wie sie Google für "Ice Cream Sandwich" versprochen hat.

Spekulationen

Etwas spekulativer ist der Bericht von Android Police in Hinblick auf zwei weitere neue Funktion, auch wenn es durchaus eindeutige Hinweise für dieses gibt: Aus aktuellen Firmenkäufen von Google ergibt sich, dass Google sowohl an einer weiter verbesserten On-Screen-Tastatur als auch an besseren Text-to-Speech-APIs arbeitet.

Honeycomb-Basis

Für Smartphones kommt dazu natürlich noch all das, was mit "Honeycomb" bereits bei Tablets Einzug gehalten hat, etwa eine deutliche Beschleunigung der Grafikausgabe durch die Nutzung von Hardwarebeschleunigung, ein von Grund auf neu gestalteter Look, ein besserer Browser sowie zahlreiche andere überarbeitete Google-Anwendungen. Nicht zuletzt für Firmen ist die Vollsystemverschlüsselung von Interesse, deutlich erweiterter USB-Support und mehr Möglichkeiten für Widgets stehen ebenfalls auf der Liste der signifikanten Honeycomb-Neuerungen.

Abwarten

Auch wenn Google einen Großteil dieser Features bereits direkt für Ice Cream Sandwich angekündigt hat, kann es natürlich immer zu Verzögerungen kommen, insofern bleibt beim oben genannten zu warten, ob alles davon auch wirklich in Android 4.0 Einzug hält - oder doch das eine oder andere Feature bis zur nächsten großen Release verschoben wird, die nach aktuellen Berichten den Codenamen "Jelly Bean" tragen soll. Umgekehrt wird "Ice Cream Sandwich" aber sicher noch so manche Überraschung parat haben, von der bislang noch nichts nach außen gedrungen ist.

Zeitplan

Wann die neue Android-Generation vorgestellt wird, ist derzeit noch offen, als gesichert kann angesichts der üblichen Google-Vorgangsweise gelten, dass dies parallel zur Präsentation eines neuen Nexus-Smartphones passieren wird. Die Gerüchtebörse will jedenfalls wissen, dass es schon in den kommenden Wochen so weit sein könnte, ein Termin noch im Oktober - etwa zur CTIA-Konferenz Mitte Oktober steht bei den Betriebssystemauguren momentan hoch im Kurs. (red, derStandard.at, 27.09.11)