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Turban am Anschlagsort, an dem der Bürgermeister von Kandahar-Stadt ums Leben kam.
Vier Selbstmordattentate der letzten Wochen in Afghanistan gegen hochrangige Führer in Afghanistan haben eines gemeinsam: Die Bomben der Attentäter waren nicht am Körper angebracht wie üblich, sondern in Turbanen versteckt. Vor knapp einer Woche starb der Vorsitzenden des Friedensrats und Ex-Präsident Burhanuddin Rabbani bei einem derartigen Anschlag. Die Taliban bekannten sich telefonisch. Ähnliche Attentate seien auch in Zukunft geplant. Auch beim Begräbnis des getöteten Bruders von Präsident Karzai, Ahmad Wali Karzai, sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit Hilfe einer Turbanbombe in die Luft. Drei Menschen starben. Der Bürgermeister von Kandahar-Stadt sowie der Vorsitzende des Provinzrates von Kandahar kamen ebenfalls durch Turbanbomben ums Leben.
Die afghanische Polizei wird jetzt auf die Gefahr der Turbanbomben in Trainingsvideo hingewiesen und speziell darauf trainiert. Eine Durchsuchung von Turbanen ist in Afghanistan eine sensible Angelegenheit. Der Turban ist ein Zeichen von Würde und Religion. Präsident Hamid Karzai machte die Angelegenheit kürzlich sogar zur Chefsache. Er habe einflussreiche Imame getroffen und an sie appelliert, alle Arten von Selbstmordattentaten und besonders diese Art der Gewaltanwendung als Verstoß gegen "islamische Werte und afghanische Traditionen" zu verurteilen. Auch wenn Bomben unter Burkas versteckt würden, müsse man dies verurteilen. (red)