Linz/Salzburg - Zollfahnder haben acht Personen aus Oberösterreich und Salzburg ausgeforscht, die mehr als 7,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben sollen. Die Gruppe importierte aus der Slowakei 20 Millionen Liter Diesel-Schmieröl-Gemisch und verkaufte es in Österreich als reinen Dieselkraftstoff. Die Verdächtigen wurden bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt, einer von ihnen habe ein umfassendes Geständnis abgelegt. Das teilte das Zollamt Linz Wels am Dienstag mit.
Neben dem Steuerbetrug ist es wegen der mangelnden Qualität des Treibstoffs auch zu Motorschäden an mehreren Fahrzeugen gekommen, berichtete das Zollamt weiter. Die importierte Menge entspricht rund 350.000 Pkw-Tankfüllungen, der Wert des Gemischs wird mit etwa 32 Millionen Euro beziffert.
Steuerbefreites Basisöl
Die Verdächtigen hatten von Jänner 2010 bis März dieses Jahres über ein Firmengeflecht in Oberösterreich und Salzburg die Einkäufe abgewickelt. Das steuerbefreite sogenannte Basisöl (eine Mischung aus Diesel- und Schmieröl) brachten sie nach Österreich und verkauften es hier an Endkunden als Dieseltreibstoff.
Nach umfangreichen Erhebungen, Einvernahmen und Hausdurchsuchungen standen für die Linzer Zollfahnder die Zusammenhänge zwischen real existierenden Unternehmen und Scheinfirmen fest. Die Hinterziehung von Mineralölsteuer sollte durch vorgetäuschte Lieferungen und Scheinrechnungen in Verbindung mit Fälschungen von Frachtbriefen und Firmenstempeln verschleiert werden.
Tatsächlich wurde das Öl aus der Slowakei zum Teil in ein angemietetes Tanklager gebracht und später weiterverkauft. Die Täter pumpten das Gemisch auch direkt von den ausländischen in österreichische Transportfahrzeuge um, dann wechselte es den Besitzer. (APA)