Wien - Das Päpstliche Missionswerk "Missio" unterstrich am Dienstag, dass die der 45-jährigen Frau zuerkannte Entschädigung von 15.000 Euro "in keinerlei Zusammenhang" mit den medial verbreiteten Vorwürfen dieser Frau gegen einen hochrangigen Geistlichen bei Missio, Leo M., stehe. Denn der "vermeintliche Fall" M. sei "seit Juli endgültig abgeschlossen" - als nämlich die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt habe. Das habe die Klasnic-Kommission nun mit ihrer Entscheidung bestätigt.
Sprecher Eugen Waldstein versicherte in einer Aussendung auch, dass Missio "zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf die Entscheidungen der Klasnic-Komission" gehabt habe. Maasburg sei von der Klasnic-Kommission weder um Stellungnahme zu den Beschuldigungen gebeten worden, noch um die ihm vorliegenden, entlastenden Unterlagen.
Kritik auch von den Grünen
Die Plattform Betroffene kirchlicher Gewalt, die die Frau vertritt, äußerte am Dienstag "Verwunderung" darüber, dass sie Klasnic-Kommission nun erklärt, nur für Minderjährige zuständig zu sein. "Es ist erstaunlich, wie sich die von Kardinal Schönborn eingesetzte Klasnic-Kommission windet, wenn es darum geht, einen prominenten Täter zu schützen", hieß es in einer Aussendung. Die Plattform forderte Maasburg auf, sich einem "unabhängigen Glaubwürdigkeitsgutachten" zu unterziehen - und auf die Verjährung zu verzichten, um die Aufklärung vor einem Zivilgericht zu ermöglichen.
Der Grüne Justizsprecher Albert Steinhauser teilte in einer Aussendung die Kritik der Plattform. Dass sich die Klasnic-Kommission im Fall M. für unzuständig erklärt habe, sei "völlig unverständlich" - und möglicherweise ein Versuch, den "heiklen Fall M." zu umschiffen. Denn bisher sei die jetzt vorgebrachte Einschränkung auf minderjährige Opfer nicht bekannt gewesen. Und eine solche Einschränkung sei auch "nicht argumentierbar". (APA)