Obwohl in Österreich mittlerweile die meisten Haushalte mit Internet versorgt werden können, bleibt diese Welt 13 Prozent der Bevölkerung verschlossen. Sie verfügen über keinen Zugang und meist auch nicht über das notwendige Wissen. Die Initiative "A1 Internet für Alle" will die Chancengleichheit dieser Menschen erhöhen und sowohl den technischen Zugang ermöglichen als auch individuelle Kenntnisse vermitteln. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien wurden der neue "A1 Internet Campus für alle" und weitere Schritte in Richtung "Digital Inclusion" vorgestellt.

Studie

Ursula Maier-Rabler von der Universität Salzburg präsentierte Studienergebnisse, wonach Österreich im internationalen Vergleich technisch zwar gut ausgestattet ist, die User aber deutliche Defizite in der persönlichen Nutzung aufweisen. Für Groß und Klein, Anfänger und Fortgeschrittene werden auf dem 360 Quadratmeter großen Areal in Wien-Leopoldstadt maßgeschneiderte und "sehr breit gefasste" Kurse und Workshops angeboten. Interessierte können allererste Schritte in die vernetzte Welt wagen, mit dem erworbenen Wissen den Nachwuchs zum sicheren Umgang mit dem Medium anleiten oder spielerisch lernen und sich austauschen. Und wer nur schnell seine Mails abrufen oder mit Freunden in sozialen Netzwerken kommunizieren möchte, kann eine der kostenlosen Surf-Stationen nutzen.

Menschen, die ihre Chancen im "globalen Dorf" nicht nutzen können, gibt es hierzulande in allen Altersgruppen. Besonders benachteiligt sind derzeit Personen mit niedrigem Bildungsniveau und ab 65 Jahren. "Vollversorgung mit Internet ist für uns nicht nur eine technische Frage, sondern auch eine soziale", erklärte A1-Generaldirektor Hannes Ametsreiter. Er sehe es als Aufgabe, sich für den fairen Zugang zu Wissen zu engagieren. In Kooperation mit heimischen NGO wie etwa Caritas, Augustin oder Ute Bock werden sowohl an Ort und Stelle als auch auf dem neuen Campus Sozialprojekte durchgeführt und unterstützt. Ab Oktober sollen darüber hinaus auch die Bundesländer besucht und einbezogen werden.

Einstieg

Gerade sozial Benachteiligten sollten Einstieg und Zugang ermöglicht werden, der sie in die gesellschaftliche Mitte zurückführen kann, erläuterte Andreas Thienel, Leiter des Bereichs Arbeit & Chance bei der Caritas. Ob die Kontaktaufnahme mit Behörden oder Bewerbung via E-Mail - mit Internet-Know-how steigen die persönlichen Chancen für eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben im digitalen Zeitalter. (APA)