Wien - Mitten im Tauziehen um die weitere Finanzierung mit den Banken gibt es bei der Modekette Don Gil Signale der Hoffnung seitens der neuen Geschäftsführung. Die vergangene Woche überraschend frisch eingesetzte, italienische Unternehmensleitung habe nun bekräftigt, dass "Don Gil in Österreich mit neuem Kapital des Eigentümers fortgeführt und wieder neu durchstarten" soll, teilte Don-Gil-Österreich-Prokurist Thomas Hahn am Dienstagnachmittag mit. Shop-Schließungen oder gar ein Verkauf seien somit vom Tisch.

Bei den Verhandlungen mit den Banken, die sich am Montag bis in den Abend hineingezogen hätten, habe es allerdings "keine zählbaren Fortschritte betreffend einer Einigung" gegeben. Es gebe "keine bahnbrechenden Neuigkeiten". Die neue Führungsmannschaft bei Don Gil habe auf die Urteilsverkündung des italienischen "Court of Torino" verwiesen, die noch diese Woche erwartet wird.

Don Gil wartet, wie berichtet, seit Juli auf eine zugesagte Kapitalspritze der insolventen italienischen Konzernmutter Mariella Burani. Kommt kein Geld, kommt es zum Verkauf. Der Turiner Gerichtsentscheid darüber wird am Donnerstag fallen. Die Schulden der Modekette sollen sich auf 28,5 Mio. Euro belaufen, etwa die Hälfte davon sind Bankverbindlichkeiten.

In Österreich betreibt Don Gil 30 Standorte und beschäftigt rund 370 Mitarbeiter. 2010 sank der Umsatz des Unternehmens gegenüber dem Jahr davor von 65 auf 63 Mio. Euro. Abgesehen von Österreich ist Don Gil auch in der tschechischen Hauptstadt Prag und mit 18 Shops in der Schweiz vertreten, die unter dem Namen Bernie's geführt werden. (APA)