Klagenfurt - Vor knapp einem Jahr hat der Unternehmer Hansjörg Berger mit seiner "BB & Partner Vermögens- und Liegenschafts GesmbH" die "Neue Kärntner Tageszeitung" zur Gänze übernommen. Er beurteilt die Entwicklung der Zeitung, die früher im Eigentum der Kärntner SPÖ gestanden ist, als durchaus positiv. "Wir haben nach dem turbulenten Jahr 2010 monatliche Zuwächse bei den Abonnements, und auch der Inseratenverkauf hat sich positiv entwickelt", sagte Berger gegenüber der APA.

Bis zur Übernahme im Herbst vergangenen Jahres habe es einen ständigen Abonnentenverlust gegeben, diesen Trend habe man nicht nur gestoppt, sondern umgekehrt, betonte Berger. Genaue Zahlen nannte er allerdings nicht. Durch die Tatsache, dass die KTZ jetzt ein unabhängiges Blatt sei, sei man aber auch für die Wirtschaft wieder interessant, bei den Inseraten gehe es ständig bergauf.

Gerüchte, wonach es nach Ablauf der einjährigen Behaltefrist Mitte Oktober im redaktionellen Bereich zu Kündigungen kommen werde, wies Berger scharf zurück: "Im Gegenteil, wir haben aufgrund von Karenzen Handlungsbedarf und wollen die Vakanzen nachbesetzen." Der Frage, ob die neuen Mitarbeiter nach dem Tageszeitungs-Kollektivvertrag eingestellt würden, wich Berger allerdings aus. Seine Gruppe produziere auch noch andere Medien, hier könne es zu Verzahnungen kommen.

Gefragt, ob es sich dabei um das Konzept einer "Content Engine" handle, meinte Berger, dies sei noch nicht entschieden. Er betonte aber, er halte nichts davon, etwa einem Redakteur eine Videokamera in die Hand zu drücken und diesen schreiben, Videos drehen und vielleicht auch noch Fotostrecken produzieren zu lassen. "Wenn aber ein Mitarbeiter bei einer Veranstaltung ist, dann macht es durchaus Sinn, Beiträge für mehrere unserer Medien zu nutzen." Derartige Kooperationen gebe es vor allem im Society-Bereich jetzt schon.

Noch für dieses Jahr ist die Übersiedlung der Redaktion in das neue Medienhaus in der Klagenfurter Karfreitstraße geplant. Derzeit logiert die Redaktion ja noch im alten Haus der Kärntner Druckerei, die inzwischen ins Industrieviertel übersiedelt ist. Man habe die Investition in eine "nigelnagelneue Software" vor einigen Wochen fixiert, nun würden neue Computer angeschafft und die Infrastruktur geschaffen, die Übersiedlung werde jedenfalls vor dem 31. Dezember erfolgen, kündigte Berger an. Bei der neuen Software könne der Redakteur gleich eine fertige Seite aufrufen und seinen Text sofort schreiben, der Grafiker sei erst danach an der Reihe. "Derzeit müssen die Redakteure viel zu lange auf das Layout warten."

Gerüchte, wonach der Eigentümer Änderungen in der Chefredaktion plane, wies Berger zurück: "Das ist kompletter Schwachsinn, wir vertrauen auf Chefredakteur Ralf Mosser, der die Redaktion in den vergangenen Jahren wesentlich geprägt hat." (APA)