Wien - Mit dem Hochschulplan von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) soll auch ein neues "schlankes Gremium" kommen, das die Angebote von Universitäten und Fachhochschulen (FH) abstimmt. Als "Vorläufer" dazu sind heute, Dienstag, Nachmittag Vertreter des Ministeriums sowie der Universitätenkonferenz (uniko), der Uni-Senate und der Fachhochschulkonferenz in Wien zum zweiten Mal im Rahmen einer Arbeitsgruppe zusammengetroffen. Diskutiert wurde dabei über "Ziele, Eckpunkte und Maßnahmen des Hochschulplans", wie es am Dienstag in einer Aussendung hieß.
Thema war unter anderem "eine neue Leistungsvereinbarungskultur mit einer höheren Steuerungsleistung, Koordinierung der Profilbildung und Abstimmung des Lehrangebots zwischen den anbietenden Standorten". Verstärkte Zusammenarbeit und verbesserte Koordinierung sind laut Töchterle "ein Gebot der Stunde". "Nicht einfach mehr von allem, sondern mehr durch gezielte Bündelung von allem", so der Minister. Die "Hochschulkonferenz" soll das Angebot von Forschung und Lehre in Österreich koordinieren, vernetzen und damit deutlich effizienter machen, wie es im von Töchterle im August präsentierten Expertenbericht hieß. Auch die "drei Weisen" hinter dem Bericht nahmen an dem heutigen Gespräch teil.
Der Hochschulplan soll bis Jahresende in Eckpunkten stehen, dann soll auch die Hochschulkonferenz eingesetzt werden.
"Auf Studierende vergessen"
Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) fühlt sich nach einem Treffen von Vertretern der Universitätenkonferenz, der Uni-Senate und der Fachhochschulkonferenz mit Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle heute, Dienstag, ausgeschlossen. "Töchterles Meinung nach waren alle relevanten GesprächspartnerInnen anwesend", so ÖH-Generalsekretär Peter Grabuschnig (Fraktion Engagierter Studierender, FEST) in einer Aussendung. "Wieder einmal wird deutlich, dass der Minister einfach auf die größte Gruppe der Hochschulbeteiligten - die Studierenden vergessen hat."
Das Treffen war das zweite jener Arbeitsgruppe, die Töchterle als "Vorläufer" der Hochschulkonferenz sieht und aktuelle Fragen des Hochschulplans diskutiert. Dass dabei "auf das Know-How der Studierenden" verzichtet wird, sei "auf jeden Fall ein Fehler", so Angelika Gruber (Verband Sozialistischer Student_innen, VSStÖ) vom ÖH-Vorsitzteam. "Auf dieser Basis kann Töchterles Hochschulplan niemals ein Plan für, sondern nur gegen die Hochschulen und somit die Studierenden sein." Die ÖH will Anfang nächsten Jahres einen alternativen Hochschulplan präsentieren. (APA)