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Barack Obama am Sonntag im House of Blues in Los Angeles vor 800 Unterstützern. Seine Kampagnenmanager freuen sich über ein sprudelndes Spendenaufkommen.
Washington - Während es derzeit an der Ostküste für Barack Obama politisch eher verhalten läuft, scheint an der Westküste die Sonne für den US-Präsidenten. Bei einer Serie von Galadiners konnte seine Kampagne in nur zwei Tagen mehr als fünf Millionen US-Dollar einnehmen. Teilnehmer an den Spenden-Events zahlten jeweils 35.800 Dollar (26.700 Euro), um einer Rede des in Umfragen derzeit äußerst unbeliebten Präsidenten beizuwohnen. Gast eines Fundraisers war auch Lady Gaga, die Obama bereits 2008 unterstützt hatte und nun wie alle anderen einen Scheck für seinen Wahlkampf mitbrachte.
Abgesehen von den Großspendern bringen aber auch ungebrochen viele Kleinspender Geld in Obamas Kasse. Bereits Anfang Oktober wollen seine Kampagnenmanager die Zahl von einer Million Spendern erreicht haben - in der Hälfte der Zeit, die 2008 dafür nötig war. Der nächste Termin an dem die Einnahmen der Wahlkämpfer veröffentlicht werden müssen, ist der 15. Oktober. Obama rechnet mit 55 Millionen Dollar Spenden, im vorangegangenen Quartal kam der Präsident auf 46 Mio. Dollar. Sein schärfster republikanischer Konkurrent Mitt Romney schaffte nur 18 Millionen Dollar. Der texanische Shooting Star der Republikaner Rick Perry war wegen seines späten Wahlkampfstarts nicht verpflichtet, seine Einnahmen offenzulegen.
In Washington hat indes der Senat im erbitterten Streit über das Defizit eine drohende Schließung von Bundesbehörden abgewendet. Die Kammer stimmte Montag einem Kompromiss zu, der die Zahlungsfähigkeit des Bundes bis zum 18. November sicherstellt. Das Repräsentantenhaus muss der Einigung noch zustimmen. Es wird erwartet, dass dies noch diese Woche geschieht. "Wir haben eine Katastrophe verhindert - bis die nächste kommt", sagte der demokratische Senator Ben Nelson.
Damit wird verhindert, dass der amerikanischen Regierung zum 1. Oktober - dem Beginn des neuen Haushaltsjahres 2012 - das Geld ausgeht und Bundesbehörden wie etwa Mitte der 1990er Jahre schließen müssen. 79 Mitglieder in dem mehrheitlich von Demokraten beherrschten Senat unterstützen einen entscheidenden Geschäftsordnungsantrag, der den Weg für einen Kompromiss freimacht. Lediglich zwölf Senatoren stimmten dagegen. (red, STANDARD-Printausgabe, 28.9.2011)