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Weil die Ernte, die nur in der einmonatigen Blütezeit möglich ist, bis heute händisch erfolgt, ist die Fälschung noch immer ein einträgliches Geschäft.
Wien - Es gilt nicht nur als Delikatesse unter den Gewürzen, sondern wird auch unter den Arzneimitteln wegen seiner krebsbekämpfenden Wirkung geschätzt: Safran, das "gelbe Gold", gehört vor allem wegen der schwierigen, händischen Ernte zu den teuersten natürlichen Heilmitteln - und wird daher auch gerne gefälscht. Von der Pharmazeutin Katharina Waldbauer wurde an der Uni Wien nun eine raschere und sichere Kontrollmethode ausgearbeitet.
Färbevermögen als Echtheitskriterium
Schon in alten Arzneikundebüchern wird beschrieben, wie man Safran manipulieren kann. Weil die Ernte, die nur in der einmonatigen Blütezeit möglich ist, bis heute händisch erfolgt, ist die Fälschung noch immer ein einträgliches Geschäft. Von den Kontrolleuren wurde die Arzneidroge bisher ausschließlich auf ihr Färbevermögen getestet. Eine Verfälschung mit anderen färbenden Pflanzen war daher dennoch möglich. Viele der am Institut für Pharmakognosie getesteten und als Fälschung entlarvten Proben stammen aus China, wie es in einer Aussendung hieß.
Raschere Überprüfung möglich
Im Zuge ihrer Diplomarbeit überarbeitete Waldbauer nun den Eintrag über Safran (Flos Croci) im Österreichischen Arzneibuch samt den gängigen Gehaltsbestimmungen. Dabei fügte sie eine neue Beschreibung der mikroskopischen Merkmale sowie eine rasche Überprüfungsmethode durch die sogenannte Dünnschichtchromatographie, ein chemisch-physikalisches Trennverfahren, ein. Diese kann in Apotheken bei der Wareneingangskontrolle durchgeführt werden.
Arzneidroge
Die Wirkung der Arzneidroge Safran ist breitgefächert. Wahrscheinlich durch den Crocin-Gehalt arbeitet sie gegen Tumorzelllinien, hat außerdem blutdrucksenkende und angeblich auch aphrodisierende Wirkung. Gleichzeitig kann Safran bei leichten Depressionen eingesetzt werden. (APA)