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Ein Raum mit wechselvoller eigener Historie dient nun als Ausstellungsfläche für ein zeitgeschichtliches Thema.

Foto: APA/BUNDESDENKMALAMT

Linz - Ein bisher verschütteter Bereich im Kellergeschoß des Linzer Schlosses wird nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Eröffnung des in mühsamer Kleinarbeit freigelegten Raumes erfolgt am 3. November mit einem Symposium zum Schicksal von Sinti und Roma, danach soll eine Dauerausstellung über dieses Thema dort einziehen, wie das Bundesdenkmalamt in Oberösterreich mitteilte.

Am 18. August 1800 fielen der gesamte Südflügel und Teile des Mitteltraktes des Linzer Schlosses einem Großbrand zum Opfer. Auf den verbliebenen Mauern entstand ein Raum, der - angefüllt mit Sand und feinem Schutt - als zusätzlicher Unterbau für den darüberliegenden Holzboden diente. Zudem beherbergte er einen Geheimgang, einen schmalen Stollen, durch den man des Schloss unbemerkt verlassen konnte. Dieser Fluchtweg wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts zugemauert.

Gut 200 Jahre nach dem Brand wurde der Südflügel neu errichtet. Der 2009 eröffnete Trakt macht das Haus zum größten Universalmuseum Österreichs. Bei den Grabungsarbeiten im Vorfeld des Wiederaufbaus wurde der verschüttete Raum freigelegt. Nun soll die bis zu neun Meter hohe Halle für Ausstellungszwecke genutzt werden. Eine Stahlgitterebene für die Besucher wurde eingezogen, eine Fußbodenheizung soll die Feuchtigkeit der Gemäuer reduzieren. In den Wänden sichtbare Gewölbe und Türausbrüche sowie Reste eines teilweise erhaltenen Rundturmes aus dem 16. Jahrhunderts geben Besuchern zudem Einblick in die architektonische Geschichte des Schlosses. (APA/red)