Wien - Eine erste Entscheidung in der Causa Entacher war für ÖVP und FPÖ am Mittwoch Anlass, Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) zu kritisieren. ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch forderte den Minister auf, nun "für Ordnung zu sorgen". ÖVP-Wehrsprecher Oswald Klikovits forderte die Wiedereinsetzung des Generalstabschefs samt Entschuldigung des Ministers. Noch ist allerdings nicht definitiv entschieden, ob die Abberufung Edmund Entachers im Jänner d.J. rechtswidrig war.

Denn die Berufungskommission des Bundeskanzleramtes hat noch nicht über den 220 Seiten starken Versetzungsbescheid geurteilt, sondern erst über eine Beschwerde Entachers im Zusammenhang mit der mündlichen Weisung. Sollte die Abberufung tatsächlich rechtswidrig gewesen sein, wäre Darabos aber "rücktrittsreif", meinte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl in einer Aussendung.

Da weder Ministerium noch Edmund Entachers Anwalt diese Entscheidung weitergeben wollten, gibt es über deren Inhalt bisher nur gegensätzliche Darstellungen: Das Ministerium erklärte, dass es sich in seiner Vorgangsweise bestätigt und nur die Legaldefinition "Abberufung" beanstandet sieht. Entachers Anwalt Martin Riedl sagte hingegen, dass die Berufungskommission die Rechtswidrigkeit der Abberufung festgestellt habe. (APA)