Sanaa - Im Jemen kämpfen Gegner und Anhänger von Präsident Ali Abdullah Saleh inzwischen an mehreren Fronten gleichzeitig. Aus Oppositionskreisen hieß es am Mittwoch, Kämpfer eines lokalen Stammes hätten in der Region Arhab nördlich von Sanaa einen Kampfhubschrauber der Armee abgeschossen. Zudem seien am Dienstag mehrere Dörfer in dem Gebiet von den Regierungstruppen bombardiert worden.
In der Region hatte es in den vergangenen Tagen mehrfach Gefechte gegeben, an denen Stämme aus der Region Nihm beteiligt gewesen sein sollen. Am vergangenen Montag hatten sie einen Stützpunkt der Republikanischen Garde gestürmt, der loyal zum Präsidenten steht und den Kommandant der dort stationierten Brigade getötet.
Seit Dienstag soll es in dem Gebiet zahlreiche Tote und Verletzte gegeben haben. Genaue Zahlen lagen weder vonseiten der Stämme noch vom Verteidigungsministerium vor.
Der Präsident, der im Juni nach einem Bombenanschlag verletzt nach Saudi-Arabien geflogen war, hält sich seit dem vergangenen Freitag wieder in Sanaa auf. Dies hat den Konflikt, der bereits seit Februar andauert, weiter verschärft.
Die Protestbewegung und mehrere Oppositionsparteien fordern den sofortigen Rücktritt Salehs, der seit 1978 an der Macht ist. Sie werden von Einheiten der Armee unterstützt, die sich auf die Seite der "Revolutionäre" geschlagen haben. Der Präsident bietet bisher nur Verhandlungen und vorgezogene Neuwahlen an. (APA)