Nachdem am Dienstag bekanntgeworden war, dass in Ebreichsdorf (Bezirk Baden) vermutlich gefälschte Ausgaben des "Augustin" verkauft wurden, hat der Herausgeberverein der Wiener Straßenzeitung am Mittwoch Stellung dazu genommen. Man befürchte "schwerwiegende Auswirkungen auf unser Sozial- und Medienprojekt im Fall einer Kontinuität oder Dynamik dieser irregulären Auflagensteigerung", hieß es in einer Aussendung. Zugleich sehe man darin aber eine Bestätigung für das "hohe Image" des Blattes.

Man sei dabei, mögliche juristische Reaktionen gegen die Fälschung des Blatts mit Rechtsanwälten zu besprechen. An die Kolporteure, die die Zeitung im Wiener Büro um 1,25 Euro das Stück erwerben müssen, appellierte man, solche - wenn auch verlockend erscheinende - Parallelentwicklungen nicht zu unterstützen, da diese das Sozialprojekt auf lange Sicht bedrohen würden.

In gewisser Hinsicht sehen die Herausgeber das Fälschen des Blattes aber auch als Erfolg: "Nur eine soziale Marke, die ein hohes Image besitzt, verlockt zu Übertretungen des Urheberrechts", wurde erläutert. Dass wie kolportiert zahlreiche Menschen von den Einnahmen aus dem Verkauf der nachgemachten Zeitung lebten, zeige "die 'Brauchbarkeit' des Augustin in einem Maß, wie es zur Zeit der Gründung vor 16 Jahren nicht einmal in Form utopischer Fantasien antizipiert hätte werden können". (APA)