Jerusalem - Die 1921 geborene polnisch-jüdische Autorin Ida Fink ist am Dienstag im Alter von 89 Jahren verstorben. Als 21-Jährige konnte sie aus dem Ghetto ihrer Heimatstadt Lemberg abtauchen und überstand den Krieg im Untergrund. Seit 1957 lebte sie in Israel, wo sie zunächst in der Gedenkstätte Yad Vashem tätig war, wo sie Zeugenaussagen von überlebenden Juden aus Polen aufnahm.
Seit den späten 1940er Jahren veröffentlichte sie ein Dutzend Bücher, die alle auf Polnisch erschienen und den Völkermord an den europäischen Juden thematisierten. Ihre auf polnisch geschriebenen Kurzgeschichten ("Eine Spanne Zeit") sind etwa Holocaust-Biografien ohne Pathos, die Schicksale und Überlebensstrategien schildern. Dabei konzentriert sich Fink auf die kleinen Details der Vernichtungsmaschinerie und deren Auswirkungen auf die menschliche Psyche.
Ihre Bücher, die in über zehn Sprachen, darunter Hebräisch, übersetzt wurden, brachten Fink über die Grenzen von Israel hinaus Ruhm. 2008 erhielt sie den Israel Prize, Israels höchste Auszeichnung. (APA)