FPÖ, Grüne und das BZÖ gehen bezüglich eines Untersuchungsausschusses zu den Affären im staatsnahen Bereich gemeinsam vor. Sie haben sich auf einen gemeinsamen Antrag mit sechs Punkten geeinigt, der die politische Verantwortung klären soll. Untersucht werden sollen folgende Bereiche (im Wortlaut):
- Telekom Austria AG Die Wahrnehmung der staatlichen Aufsicht und Kontrolle über die anteilig im Staatseigentum stehende Telekom Austria AG im Hinblick auf Leistung von Zahlungen ohne nachvollziehbare Gegenleistung, die Versteuerung sämtlicher Zahlungen der Telekom Austria an deren Lobbyisten, die Weiterleitung von Zahlungen an Politikerinnen und Politiker (...), die direkte Einflussnahme auf die Erarbeitung von Gesetzen und Verordnungen in Ministerien durch die Telekom-Gruppe."
- Buwog Die Verkaufsverfahren von im Bundeseigentum befindlichen Immobilien der bundeseigenen Wohnbaugesellschaften und der Wohnungen der BIG (...) im Hinblick auf mögliche politische Einflussnahme, die Einbeziehung von externen Beratern und Vermittlern sowie sonstige Unstimmigkeiten und Klärung der politischen Verantwortlichkeit.
- Glücksspiel Der Versuch der Lockerung des Glücksspielmonopols durch Finanzminister Mag. Karl-Heinz Grasser und diesbezügliche politische Interventionen und Zahlungen durch Glücksspielunternehmen.
- Tetron Die Vorgänge rund um die Vergabe der Aufträge für das Behördenfunknetzwerk durch das Innenministerium, die spätere Kündigung der Verträge und die neuerliche Vergabe, unter Berücksichtigung der Beiziehung externer Berater und Vermittler und die damit in Zusammenhang stehenden Zahlungsflüsse einschließlich allfälliger - direkter oder indirekter - Zahlungsflüsse an Parteien.
- Staatsbürgerschaft Die Vergabe von Staatsbürgerschaften gem. § 10 Abs 6 StBG im besonderen Interesse der Republik unter besonderer Berücksichtigung der erbrachten oder zu erwartenden außerordentlichen Leistungen der betroffenen Personen.
- ÖBB-Inserate Aufklärung über die Schaltung von ÖBB-Inseraten auf Weisung oder sonstige Einflussnahme des damaligen Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie, Werner Faymann sowie vergleichbare Fälle anderer Bundesminister.(STANDARD, Printausgabe, 29.9.2011)