Wien - Die Palästinensische Gemeinde Österreich hat die Aussagen des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, zum palästinensischen Antrag auf Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen kritisiert. Muzicant hatte den Palästinensern vorgeworfen, einen "judenreinen islamischen Apartheidstaat" Palästina anzustreben.

"Diese Behauptung entspricht nicht der Wahrheit, sondern zeigt ein enormes Defizit an Informationen" , zitierte die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa die Palästinenser-Gemeinde in Österreich. Muzicant verlange von Österreich, "den letzten Apartheidsstaat Israel zu verteidigen und das Selbstbestimmungsrecht des einzigen Volkes, das noch unter der Besatzung lebt, abzuerkennen" . Muzicant solle die Dinge human betrachten und die österreichische Haltung gutheißen, die den Frieden vorantreibe.

Muzicant hatte scharfe Kritik an der Haltung der österreichischen Parteien geübt, die - mit Ausnahme der ÖVP - den palästinensischen Anspruch auf Anerkennung als Staat und UN-Mitgliedschaft befürwortet haben. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 29.9.2011)