Brüssel - Die EU-Forschungsminister beschließen am Freitag in Brüssel die Details des bereits im Juni von den Landwirtschaftsministern abgesegneten Euratom-Forschungsprogramm für die kommenden zwei Jahre. Dabei gehe es ausschließlich um Sicherheitsaspekte, was auch das Anliegen Österreichs gewesen sei, hieß es am Donnerstag in Diplomatenkreisen in Brüssel.
So würden für die Kernspaltung und nukleare Sicherheit 118 Millionen Euro ausgegeben. Nicht enthalten sei die Kernfusion, für die ja zwei Milliarden Euro zur Verfügung stünden. Auch weitere knapp 100 Millionen Euro für gemeinsame Forschungsstellen dienten vorwiegend der Sicherheit, wurde betont. Österreich ist durch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle vertreten. Die Opposition hatte bereits im Juni die Zustimmung Österreichs als Umfaller kritisiert.
Weitere Themen des Wettbewerbsrats zum Forschungsbereich sind eine Empfehlung der Kommission für eine Initiative "Länger und besser leben - Möglichkeiten und Probleme des demografischen Wandels" sowie eine Leitinitiative zur EU-Innovationsunion.
Pilotprojekt "Aktives und gesundes altern"
Geplant ist dabei ein Pilotprojekt "Aktives und gesundes altern" als erste von insgesamt sechs Europäischen Innovationspartnerschaften. Geleitet wird die Gruppe von vier Ländern - Belgien, Spanien, Ungarn und Polen - sowie den drei Kommissaren Kristalina Georgieva (humanitäre Hilfe), John Dalli (Gesundheit) und Neelie Kroes (Digitale Agenda). Österreich ist dabei nicht vertreten.
Insgesamt ist vorgesehen, den Gesamtanteil der Forschung am EU-Finanzrahmen für 2014 bis 2020 auf 80 Milliarden Euro zu erhöhen. In der laufenden Periode 2007 bis 2013 hatte die Forderung damals 70 Milliarden gelautet, herausgekommen sind 50 Milliarden. Wobei aber damals ein steigender Anteil von zunächst fünf Milliarden 2007 auf zehn Milliarden 2013 vereinbart wurde. Nun wird argumentiert, dass die zehn Milliarden von 2013 nicht in den Folgejahren unterschritten werden dürften, womit man auf 80 Milliarden Euro komme. (APA)