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Viele erinnern sich noch mit Schrecken an die chaotische Situation im vergangenen Winter auf europäischen Flughäfen.

Foto: Martin Oeser/dapd

London - Europas größter Flughafen, London-Heathrow, wappnet sich nach dem Schneechaos des vergangenen Winters für die kommende Kälte. Die Zahl der Schneeräumgeräte sei auf 185 verdreifacht worden, die Zahl der Schneeräumer pro Schicht auf 468 vervierfacht, teilte der Flughafenbetreiber BAA am Donnerstag mit. Fast 1.000 Helfer sollen künftig vorgehalten werden, um im Problemfall Passagiere über ihre Anschlussflüge und mögliche Verspätungen zu informieren.

"Wir werden nicht perfekt sein, aber wir werden besser sein", sagte der Geschäftsführer Normand Boivin. "Und wir werden uns jedesmal verbessern, wenn wir unseren neuen Notfallplan einüben."

Am Samstag vor Weihnachten 2010, einem der verkehrsreichsten Tage des Jahres, war es in Heathrow nach einem Schneesturm praktisch zum Stillstand gekommen. Gerade einmal zehn Zentimeter Neuschnee legten weite Teile des Flughafens für mehrere Tage lahm. Tausende Passagiere mussten in den Terminals campieren. Der gesamte europäische Flugverkehr war wegen fehlender Anschlussverbindungen beeinträchtigt.

Fluggesellschaften, Nachbarflughäfen und Politiker kritisierten die Flughafenbetreiber daraufhin heftig. Heathrow hat sich deshalb verpflichtet, mehr als 30 Millionen Pfund (etwa 34,5 Millionen Euro) in einen Maßnahmenkatalog zu investieren, um einen ähnlichen Flugausfall zu verhindern.

Auch die deutschen Flughäfen haben ihre Einsatzkräfte in diesem Jahr massiv aufgerüstet. Die Winterdienste seien deutlich verstärkt worden, ein "erhöhter Einsatz von Technik, Material und Personal" sei vorgesehen, erklärte der Chef des Flughafenverbands (ADV), Ralph Beisel, am Donnerstag in Berlin. Für diesen Winter stünden an deutschen Airports tausende Mitarbeiter bereit, die eigens für die Anforderungen eines besonders strengen Winters geschult worden seien.

Auch in Deutschland strandeten tausende Passagiere. Die Lage war streckenweise so ernst, dass die Brüsseler EU-Kommission sie als "unakzeptabel" bezeichnete und mit der Verkündung von gesetzlichen Mindestanforderungen an die Winterdienste drohte, falls Flughäfen nicht in der Lage seien, sich künftig besser gegen Schnee und Eis zu wappnen. (APA)