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Meltemi: Ein griechischer Wind als Namensgeber für Nokias neues mobiles Linux.

Image: Meltemi blowing on Kos, a Creative Commons Attribution (2.0) image from maxilgatto's photostream

Die Beziehung zwischen Nokia und freier Software kann man über die vergangenen Jahre wohl getrost als "wechselhaft" bezeichnen. Einst einer der wichtigsten Förderer von mobilem Linux - immerhin hatte das Unternehmen schon 2005 mit Maemo ein entsprechendes Angebot - sorgte man zuletzt vor allem mit der de-facto Aufgabe des Maemo-Nachfolgers MeeGo zugunsten von Microsofts Windows Phone 7 für Schlagzeilen.

Meltemi

Nun folgt in dieser wechselhaften Geschichte eine neue Volte: Wie das Wall Street Journal berichtet, arbeitet man bei Nokia derzeit nämlich bereits wieder an einem mobilen Linux-System. "Meltemi" (benannt nach einem  griechischen Wind) soll dabei aber eine deutlich andere Ausrichtung als MeeGo haben. Statt Smartphones will man mit "Meltemi" sogenannte "Feature Phones" anvisieren, also preislich gesehen den unteren Bereich des Markts.

Symbian?

Solche Geräte machen derzeit weiterhin rund die Hälfte des Geschäfts von Nokia aus, mit der neuen Linux-Basis hofft man die auch in dieser Sparte stetig steigenden Ansprüche der KonsumentInnen abdecken zu können. Offen bleibt, was dies für die weitere Zukunft von Nokias eigenem Symbian bedeutet, war dieses doch bislang strategisch für die Abdeckung eben jenes Marktsegments auserkoren. Auch zu den technischen Eckdaten der neuen Plattform gibt es bislang noch keinerlei Informationen.

Umbrüche

Die Welt der mobilen Linux-Varianten sieht damit innerhalb weniger Tagen erheblich anders aus als noch zuvor. Hat doch erst vor kurzem Ex-Nokia-Partner Intel bekanntgegeben, dass man die eigenen MeeGo-Ambitionen aufgibt bzw. durch die Verschmelzung mit dem Code der LiMo Foundation zu einem neuen OS namens "Tizen" zu verschmelzen. Mit Bada hat Samsung ebenfalls sein eigenes mobiles Linux-System im Angebot, nicht vergessen werden darf natürlich, dass auch Android auf einen Linux-Basis setzt. (apo, derStandard.at, 30.09.11)