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Hessen verbietet zwei Ableger des Motorradclubs "Hells Angels"
Boris Rhein, der Innenminister des deutschen Bundeslandes Hessen, gab das Verbot zweier Regionalverbände des Motorradclubs "Hells Angels" bekannt. Es handelt sich um die beiden Frankfurter Ableger "Westend" und "Frankfurt". Als Grund nannte der CDU-Politiker mehrfache Verstöße gegen das Strafgesetz.
"Sie bestehen keineswegs nur aus harmlosen Motorradfahrern, viele Mitglieder sind wegen Gewalt-, Drogen- oder Waffendelikten polizeibekannt", sagte Rhein am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz. Bereits in den vergangenen Monaten hatte es Razzien gegen den Verein gegeben, der nach Einschätzung der Behörden einen Teil des Frankfurter Bordellgeschäfts kontrolliert.
Ministerielle Kontakte zu Rockerkreisen
Brisanter Hintergrund: Dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" wurden geheime Polizeiprotokolle zugespielt, wonach Rhein gute Verbindungen zu den "Hells Angels" gepflegt haben soll. Die Polizeiprotokolle sollen "Hells Angels"-Mitgliedern von angeblichen Informanten aus Polizeikreisen verkauft worden sein.
Nach dem Verbot dürfen Kennzeichen der beiden "Hells Angels"-Chapter nicht mehr öffentlich zur Schau gestellt oder verbreitet werden. Zudem wurde das Vermögen der Zusammenschlüsse beschlagnahmt, um ihnen die finanzielle Grundlage zu entziehen. Rhein wolle die hessische Rockerszene weiterhin intensiv beobachten. Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert, das Verbot bundesweit durchzusetzen. (red, derStandard.at, 30.9.2011)