Übersicht über die aktuelle Schätzung der Asteroidenzahl nahe der Erde - nicht erfasst sind Objekte, die kleiner als 100 Meter sind: Davon dürfte es mehr als eine Million geben.

Illustration: NASA/JPL-Caltech

Washington - Die Zahl großer Asteroiden nahe der Erde ist kleiner als zuletzt angenommen. Das geht aus Beobachtungen mit dem Infrarot-Teleskop WISE hervor, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA bekanntgab. Demnach deuten die beim Scannen des Himmels gewonnenen Daten darauf hin, dass bereits etwa 90 Prozent der großen Asteroiden ab 1.000 Metern Breite in Erdnähe entdeckt wurden.

Nach Ansicht von Wissenschaftern könnten die Daten so interpretiert werden, dass die Bedrohung für unsere Erde durch Asteroiden etwas geringer ist als zuletzt angenommen, heißt es in der NASA-Mitteilung (davor war die potenzielle Gefahr aus dem Weltraum bis in die 90er Jahre hinein so gut wie gar kein Thema gewesen). Allerdings sei der weitaus größte Teil der mittelgroßen Asteroiden bisher nicht aufgespürt worden - und diese könnten ein Ballungszentrum auf der Erde zerstören, "wenn sie den falschen Platz treffen".

Im einzelnen

Astronomen schätzen den Angaben zufolge, dass es etwa 19.500 mittelgroße Asteroiden mit einer Breite zwischen 100 und 1.000 Metern nahe der Erde gibt. Bisher sei von 35.000 ausgegangen worden. Die Zahl großer Asteroiden sei von geschätzten 1000 auf 981 heruntergesetzt worden. 911 davon seien bereits erfasst - und keiner von ihnen stelle in den nächsten Jahrhunderten eine Gefahr für die Erde dar.

Die bisher akurateste Erfassung erdnaher Asteroiden ist nach NASA-Angaben den Infrarot-Detektoren von WISE zu verdanken, die sowohl dunkle als auch helle Objekte aufspüren können. Die Daten des Teleskops aus einzelnen Ausschnitten seien für die Bestandsaufnahme hochgerechnet worden. (APA/red)