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Im Fermilab-Hauptgebäude gehen die Lichter nur über's Wochenende aus - der hauseigene Teilchenbeschleuniger hingegen hat für immer ausgedient.

Foto:M. Spencer Green/AP/dapd

Chicago - Mit dem Abschalten des Tevatron endet für die Teilchenphysik-Forschung in den USA eine Ära: Nach einem Vierteljahrhundert wird der einst größte Teilchenbeschleuniger der Welt in der Nähe von Chicago im Bundesstaat Illinois am Wochenende ausgemustert. Die Anlage wurde durch den neuen Teilchenbeschleuniger Large-Hadron-Collider (LHC) am europäischen Kernforschungsinstitut CERN bei Genf überflüssig, der nach Startschwierigkeiten seit Ende 2009 von Physikern für die Erforschung des Aufbaus des Universums genutzt wird.

Der Tevatron am Forschungszentrum Fermilab nahm 1985 seine Arbeit auf und leistete wichtige Beiträge zur physikalischen Grundlagenforschung. So konnte 1995 mit der Anlage die Existenz des sogenannten Top-Quarks nachgewiesen werden, des schwersten bekannten Elementarteilchens. Bei den Experimenten in den beiden ringförmigen unterirdischen Röhren des Tevatron wurden kleinste Bausteine der Materie rasant beschleunigt, um sie dann aufeinander prallen zu lassen.

Künftig will sich das Fermilab nach eigenen Angaben auf mehrere vergleichsweise kleine Projekte konzentrieren. Mit den 50 Millionen Dollar, die durch die Abschaltung des Tevatron jährlich eingespart werden, soll unter anderem eine Spezialkamera gebaut werden, um nach Dunkler Energie zu suchen und damit einer Erklärung der Ausweitung des Universums näher zu kommen. (APA/red)