"Schoßkätzchen" nannte Ing. Peter Westenthaler in der Parlamentsdebatte zum Euroschutzschirm die Grünen-Parteichefin Eva Glawischnig. Niemand hätte es übertrieben gefunden, hätte sie ihm ein passendes "Polit-Strizzi" zurückgeschleudert. Wenn Westenthaler die Zustimmung zu einer übernationalen wirtschaftspolitischen Maßnahme mit einem sexistischen Vergleich belegt, dann darf man ihn entsprechend seiner politischen Sitten einordnen.
Man wurde dabei allerdings daran erinnert, was aus dem Versuch des BZÖ bzw. seines Chefs Josef Bucher geworden ist, diese ehemalige Haider-Kreation zu einer bürgerlichen, wirtschaftsliberalen Partei zu machen. Nämlich nichts. Eine solche Partei hätte nämlich andere politische Kaliber und andere Argumente gegen die Euro-Verteidigung anzubieten als die Reste von Haiders Buberlpartie und deren abgestandene Stänkereien.
Aber auch ohne diese Schlurfpartie ist eine "Wirtschaftspartei", die sich ausgerechnet auf den Großbankrotteur Haider beruft, irgendwie unglaubwürdig. Das wird nix mit der Softversion der Strache-FPÖ. Von einem übergeordneten Standpunkt aus ist das bedauerlich. Die Politik insgesamt hat dramatisch an Vertrauen verloren, 82 Prozent haben mehr oder weniger genug. Die Regierenden wurschteln vor sich hin, die rechte Opposition übt sich in Vulgarität und Verantwortungslosigkeit.(STANDARD, Printausgabe, 1./2.9.2011)