Frankfurt - Belastet von den Sorgen um Schuldenkrise und Wirtschaftswachstum hat die Frankfurter Aktienbörse am Dienstag erneut sehr schwach geschlossen. Der DAX schwächte sich um kräftige 159,99 Punkte (minus 2,98 Prozent) auf 5.216,71 Einheiten ab.

Der TecDAX sank um 18,96 Punkte oder 2,94 Prozent auf 626,22 Punkte. Der M-DAX ermäßigte sich 380,47 Punkte oder 4,66 Prozent auf 7.783,14 Zähler und markierte damit den tiefsten Stand seit Juni 2010. Der HDAX schloss bei 2.658,16 Einheiten und einem Minus von 86,64 Zählern oder 3,16 Prozent. Der C-DAX verlor 14,94 Punkte oder 3,14 Prozent auf 461,34 Zähler.

"Der Beginn des neuen Quartals hat leider keinen Stimmungswandel mit sich gebracht", schrieben die Marktanalysten von IG Markets. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex mit einem Abschlag von rund 25 Prozent das schwächste Quartal seit neun Jahren abgeschlossen. Aussagen von Ben Bernanke hielten am späten Dienstagnachmittag das Minus beim DAX indes etwas in Grenzen. Der US-Notenbankchef hielt in einer Anhörung vor Vertretern des Repräsentantenhauses die Tür für eine Ausweitung der geldpolitischen Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur weiterhin offen.

Der Finanzsektor stand weiter im Fokus: So trat die Deutsche Bank wegen der Turbulenzen auf den Kapitalmärkten mit einer Prognosesenkung an den Markt. Der Branchenprimus hält es nun nicht mehr für möglich, in diesem Jahr wie angestrebt 10 Mrd. Euro vor Steuern zu verdienen, wie Bank-Chef Josef Ackermann bei einer Analystenkonferenz in London erklärte. Er hatte zuletzt die Märkte bereits auf diesen Schritt vorbereitet, so dass die Papiere ihre Verluste nur kurzzeitig deutlich ausweiteten. Zum Handelsschluss fielen sie um 4,31 Prozent auf 24,64 Euro.

Die Commerzbank-Aktien sanken unterdessen um 3,98 Prozent auf 1,69 Euro. Ein Börsenexperte verwies vor allem auf Pläne für einen höheren Forderungsverzicht ausländischer griechischer Gläubiger als Belastung für die Portfolios von Banken und Versicherern.

Papiere des Bezahlsenders Sky Deutschland sackten im MDAX um 7,91 Prozent auf 1,63 Euro ab. Händler verwiesen auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, wonach die bisherige Praxis der Vergabe nationaler Exklusivrechte bei TV-Übertragungen von Fußball-Spielen überarbeitet werden muss. (APA)