Wien - Bei der Sanierung des angeschlagenen IT-Dienstleister S&T, der vor einem Monat mehrheitlich von Quanmax und dem Sanierer Erhard Grossnigg übernommen wurde, werden die Gläubiger, Banken und Geschäftspartner, mit einem Nachlass von rund 38 Mio. Euro kräftig zur Kasse gebeten. Außerdem soll das Kapital in zwei Schritten auf 34,7 Mio. Euro angehoben werden. Die angestrebte Sanierung wurde heute zwischen der S&T, den Investoren Quanmax AG und der grosso holding GmbH sowie den Banken vereinbart und wird derzeit formell finalisiert, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bei der Hauptversammlung am 25. Oktober d. J soll darüber abgestimmt werden.
Im Detail ist in einem ersten Schritt eine Kapitalerhöhung um 16 Mio. Euro auf 23,2 Mio. Euro geplant. Dafür werden 8 Millionen Aktien ausgegeben. Weiters soll bei der Hauptversammlung ein genehmigtes Kapital von 11 Mio. Euro abgesegnet werden, wodurch sich das Grundkapital auf 34,7 Mio. Euro erhöht. Mit den finanzierenden Banken und den Geschäftspartnern wurde ein "substantieller Sanierungsbeitrag durch Schuldenerlass für den Fall der Annahme der Kapitalerhöhung vereinbart", so S&T. Bei Annahme dieses Finanzierungsplans erzielt S&T als Ergebnis der vereinbarten Eigen- und Fremdkapitalmaßnahmen eine Erhöhung des Eigenkapitals um ca. EUR 65 Mio. Der Schuldenerlass muss demnach in diesem Fall bei 38 Mio. Euro liegen
Die geplante Kapitalerhöhung erfordert den Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre, teilte S&T in einer Aussendung mit. Dies werde aber durch die Sicherung des Fortbestandes des Unternehmens und durch die verbesserte Eigenkapitalausstattung bei Annahme "mehr als aufgewogen".
Voraussetzung für die Sanierung ist neben der Zustimmung der Aktionäre die kartellrechtliche Genehmigung sowie "der noch ausstehenden Beitritt einzelner Geschäftspartner zum Finanzierungspaket". (APA)