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Alte, nicht als BPA-frei gekennzeichnete Schnuller sind nach wie vor erhältlich.

Foto: APA/Fredrik von Erichsen

Wien - Aus Babyflaschen ist die hormonaktive Chemikalie Bisphenol A (BPA) seit diesem Sommer EU-weit verbannt. In Österreich wird dieses Verbot laut Gesundheitsministerium in den nächsten Tagen auf Schnuller ausgeweitet. Zuvor hatten Global 2000 und die Grünen kritisiert, dass der Stoff noch immer in den Beruhigungssaugern erlaubt sei.

Gesundheitsminister Alois Stöger (S) habe die Verbotsverordnung am Dienstag unterzeichnet, sagte dessen Sprecher Fabian Fußeis, "damit ist das Verbot in den nächsten paar Tagen in Kraft." Die österreichische BPA-Verbotsverordnung, die auch Schnuller beinhaltet, sei gemäß dem vorgeschriebenen Prozedere bei der EU-Kommission notifiziert worden. Drei Staaten - die Niederlande, Tschechien und Großbritannien - hätten dem heimischen Vorhaben mit Hinweis auf zu befürchtende Wettbewerbsnachteile widersprochen. Das habe die Frist, sie zu erlassen, verlängert. Der Vorwurf von Wettbewerbsnachteilen sei ausgeräumt und die Verbotsverordnung dann dem Koalitionspartner vorgelegt worden.

In der Mehrzahl der heimischen Geschäfte finden sich zwar ohnehin keine der inkriminierten Schnuller mehr. Die meisten Hersteller hätten nach dem Skandal im Herbst 2009 auf BPA-freie Produktion umgestellt, bestätigten die Umweltschützer. Global 2000 hat aber erneut nachgeschaut, Stichproben gezogen und moniert nun, dass alte Bestände, die noch nicht als BPA-frei gekennzeichnet sind, nach wie vor erhältlich seien. "Bisphenol A muss zumindest aus allen Produkten, mit denen Kinder in Kontakt kommen, verboten werden", forderte Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen. (red/APA)