Am Anfang war der Urknall - derzeit datiert auf eine Zeit vor rund 14 Milliarden Jahren. Seither dehnt sich das Universum aus - und wird das nach der derzeit gültigen Theorie immer schneller und daher bis in alle Ewigkeit weiter tun. Benachbarte Galaxien entfernen sich dabei immer schneller voneinander, auch unser Sonnensystem driftet von benachbarten Sternenhaufen weg. Das All wird immer größer, immer kälter und hat immer mehr Raum zwischen der Materie.

Triebfeder der immer schnelleren Ausdehnung ist die "Dunkle Energie" - wobei derzeit niemand weiß, um was es sich dabei handelt. Sie macht aber den größten Teil - etwa 70 Prozent - des heutigen Universums aus und wirkt der Gravitationskraft entgegen, mit der sich alle Materie des Alls anzieht. In Berechnungen wird der Einfluss der "Dunklen Energie" als sogenannte Kosmologische Konstante einbezogen.

Diese Konstante wurde von Albert Einstein eingeführt, der 1915 in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie die Grundlagen für unser Verständnis des Universums legte. Um ein statisches Universum annehmen zu können, brauchte er die kosmologische Konstante in seinen Feldgleichungen. Sie erwiesen sich aber als instabil - Einstein selbst soll später die Konstante als seine "größte Eselei" bezeichnet haben. Denn das Universum dehnte sich offenbar aus - die Frage war nur wie weit.

Kein "Big Crunch"

So blieb lange unklar, ob die Expansion in einem offenen Universum unendlich fortdauern wird, in einem flachen Universum bis zu einem asymptotischen Grenzzustand immer langsamer wird, oder ob sie zum Stillstand kommt und sich das Universum letztlich in einem "Big Crunch" wieder in sich zusammenzieht. Durch die Beobachtungen der weit entfernten Supernovae, für die heute der diesjährige Physik-Nobelpreis vergeben wurde, konnte gezeigt werden, dass die Expansion heute sogar beschleunigt abläuft.

Als das Universum 400.000 Jahre alt war, war es 1.000 Mal kleiner und 1.000 Mal heißer als heute, nehmen Astronomen an. Breitet sich das All immer weiter aus, werden irgendwann alle Sterne ausgebrannt sein. Die Galaxien verlöschen nach und nach, neue Sterne entstehen nicht. Der Kosmos wird ein dunkler, unvorstellbar dünn mit Materie versehener Raum. (APA)