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"Wir können derzeit nicht sagen, dass die Kinder krank sind. Aber sie müssen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden", sagte ein Sprecher der Tschernobyl-Stiftung in Japan.

Foto: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Tokio - Knapp sieben Monate nach der Atomkatastrophe in Japan sind bei mehreren Kindern aus der Umgebung des havarierten Kernkraftwerks Fukushima hormonelle Unregelmäßigkeiten festgestellt worden.

Insgesamt 130 Mädchen und Buben bis 16 Jahre seien auf ihre Schilddrüsenfunktion untersucht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag. Zehn von ihnen wiesen demnach veränderte Hormonwerte auf.

"Wir können derzeit nicht sagen, dass die Kinder krank sind. Aber sie müssen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden", sagte ein Sprecher der Tschernobyl-Stiftung in Japan. Diese hatte die Untersuchungen zusammen mit dem Shinshu-Universitätsklinikum organisiert. Nach einem Atomunfall besteht die Gefahr, dass sich freigesetztes radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert. Dort kann es schwere Krankheiten wie Krebs auslösen.

Am 11. März waren Fukushima und angrenzende Provinzen im Nordosten Japans von einem Erdbeben der Stärke 9,0 und einem Jahrhundert- Tsunami heimgesucht worden. Mehr als 15.000 Menschen starben.

In dem Kernkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zu Kernschmelzen. Aus der Anlage entweicht weiter Radioaktivität, wenn auch erheblich weniger als zu Beginn der Katastrophe. Die Regierung hatte deshalb am vergangenen Freitag ihre Evakuierungsempfehlung für Gebiete im Umkreis zwischen 20 und 30 Kilometern um das Atomkraftwerk aufgehoben. (APA)