Oberösterreich bekommt mit der Medienvertrieb Oberösterreich GmbH (MVOÖ) einen privaten Briefzusteller. Geschäftsführer Walter Stadler bestätigte einen entsprechenden "Kurier"-Artikel (Donnerstag-Ausgabe). Ab Februar oder März 2012 will das Unternehmen adressierte Postsendungen im Raum Linz, Wels und Steyr zustellen, damit rund 47 Prozent der Haushalte im Bundesland erreichen und die Post preislich um 15 bis 20 Prozent unterbieten.
Die MVOÖ stellte bisher bereits schon unadressierte Werbesendungen und Zeitungen in Oberösterreich - nach eigenen Angaben rund 140 Mio. Stück pro Jahr - zu und will nun bei den Briefen nachziehen. Als erstes richtet man sich an Firmenkunden. Bei Stammkunden werde die Post in einer täglichen Runde eingesammelt, unregelmäßige Versender könnten per E-Mail die Abholung anfordern, erklärte Stadler das Prozedere. Später soll dann die "Ausbaustufe Privatkunden" folgen. Dabei seien Briefkästen geplant. Der Verkauf von Briefmarken könnte bei Trafiken oder über Automaten erfolgen.
Die MVOÖ habe als dritter und bisher größter Anbieter von der Regulierungsbehörde RTR eine Konzession für die Beförderung von adressierten Briefen erhalten, so der "Kurier". Mit der hurtigflink GmbH in Graz und dem RS Zustellservice Rudolf Sommer in Vorarlberg habe die Post dann drei private Briefkonkurrenten.
Die MVOÖ machte nach Firmenangaben 2010 rund fünf Mio. Euro Umsatz und versorgt aktuell etwa 300 Kunden. Zur Belegschaft zählen rund 200 Mitarbeiter, darunter 170 Zusteller. (APA)