
Der "Solar Orbiter" kommt unserem Zentralgestirn auf seiner Mission so nahe wie keine andere Sonde zuvor.
Wien/Graz - Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat ihre nächsten zwei Weltraum-Missionen präsentiert. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Projekte stehen einerseits der Einfluss der Sonne auf ihre Umgebung und andererseits die ominöse "Dunkle Energie", die dazu führt, dass sich das Universum immer schneller ausdehnt - eine Erkenntnis, für die diese Woche der Physik-Nobelpreis zuerkannt wurde. An der Sonnenmission ist auch das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beteiligt.
45 Sonnenradien
Die Raumsonde "Solar Orbiter" soll 2017 starten und der Sonne näher kommen als jede andere Raumsonde zuvor. Laut ESA wird sich die Sonde unserem Zentralgestirn so stark nähern, dass sie den Sonnenwind - von der Sonne ausgesandte elektrisch geladene Teilchen - kurz nach seiner Entstehung analysieren kann. Der geringe Abstand von etwa 45 Sonnenradien bedeutet einen großen Fortschritt in der Sonnenphysik. Eine spezielle Flugbahn soll wiederholte Nahaufnahmen der Sonne, eine Beobachtung der von der Erde aus kaum sichtbaren Sonnenpole und die dreidimensionale Erforschung der inneren Heliosphäre ermöglichen.
Mit an Bord von "Solar Orbiter" werden auch Instrumente zur Messung von Radio- und Plasmawellen sowie von magnetischen Feldern sein. An beiden Instrumenten ist das IWF beteiligt.
"Dunkle Energie" im Fokus
Das Weltraumteleskop "Euclid" soll 2019 starten und sich der "dunklen Seite" des Universums widmen. Es soll bis zu zehn Milliarden Lichtjahre in die Geschichte des Kosmos zurückgeblickt und die Geschichte seiner Expansion erforscht werden. Konkret wollen die Wissenschafter den Einfluss der "Dunklen Energie" auf die großen Strukturen des Universums, auf Galaxien und Galaxienhaufen, untersuchen und damit ein wenig mehr über diese mysteriöse Kraft herausfinden. (red/APA)