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1947 emigrierte Ruth Klüger. In "weiter leben. Eine Jugend" beschreibt sie beeindruckend ihre Zeit als Jugendliche in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten.

Foto: APA/Herbert Neubauer

Wien - Die Wiener Schriftstellerin und Literaturwissenschafterin Ruth Klüger wird mit dem Danubius Donauland-Sachbuchpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der 1975 begründete Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird für das Gesamtbuch herausragender SachbuchautorInnen vergeben, heißt es in einer Aussendung der Buchgemeinschaft Donauland. Erich Hackl, der vor fünf Jahren selbst mit dem Preis gewürdigt wurde, hält am 25. Oktober im Rahmen eines Festakts im Jüdischen Museum Wien die Laudatio.

Die Jury nannte Klüger eine "unbestechliche und unsentimentale Schriftstellerin und Literaturwissenschafterin, die als Chronistin ihrer Deportation ihr Überleben in unser kulturelles Gedächtnis geschrieben hat". Mit ihrem "unerschütterlichen Plädoyer für Emanzipation und gegen patriarchalisches Denken" sowie "ihrem Engagement gegen Terror, politische Willkür und jede Form von doktrinärer Verblendung" setze Klüger "eine Norm für menschengerechtes Dasein", so die Jury.

Klüger, die 1947 in die USA emigrierte und heute in Kalifornien lebt, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und veröffentlichte unter anderem "weiter leben. Eine Jugend" (1992), "Katastrophen. Über deutsche Literatur" (1994), "Frauen lesen anders" (1996), "unterwegs verloren. Erinnerungen" (2008) oder "Was Frauen schreiben (2010). Anlässlich ihres 80. Geburtstags, den die Autorin am 30, Oktober begeht, feiert auch die Doku "Das Weiterleben der Ruth Klüger" von Renata Schmidtkunz im Rahmen der Viennale seine Uraufführung im Gartenbaukino.

Mit dem Danubius-Preis waren zuletzt Konrad Paul Liessmann, Karl-Markus Gauß und Rudolf Taschner ausgezeichnet worden. Erster Preisträger war 1975 Konrad Lorenz, Klüger ist die siebente Frau, die die Ehrung erhält. (APA)