Manama - Im Golfkönigreich Bahrain ist es am Freitag zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und mehreren hundert Trauergästen gekommen. Diese hatten in Abu Saiba nahe der Hauptstadt Manama am Begräbnis eines 16-Jährigen teilgenommen, der am Vortag bei einem Protest von Sicherheitskräften erschossen worden war. Die Sicherheitskräfte hätten Tränengas, Schockgranaten und Gummigeschosse eingesetzt, berichteten Augenzeugen.

Der 16-jährige Ahmed Jaber al-Kattan war am Donnerstagabend von Polizisten mit Schrotmunition aus nächster Nähe erschossen worden, als er an einem Protest in dem schiitischen Vorort Abu Saiba teilnahm. Mehrere Dutzend Jugendliche hatten gegen die Unterdrückungspolitik des sunnitischen Königshauses protestiert. Dabei setzten sie Mülltonnen in Brand und sperrten eine Straße ab. Kattan wurde getötet, als die Polizei die Sperre räumte.

Die Behörden in Manama hatten zunächst behauptet, der Teenager sei an "Herzversagen" gestorben. Später räumten sie ein, dass er Schussverletzungen erlegen sei. Darüber hinaus kündigten sie eine Untersuchung des Vorfalls an.

Im Golfstaat Bahrain ist das Verhältnis zwischen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit und den mehrheitlich sunnitischen Behörden äußerst gespannt, nachdem das sunnitische Königshaus im Frühjahr große Demonstrationen für politische Reformen und mehr Gleichberechtigung blutig unterdrücken ließ. (APA)