Die europäischen Wettbewerbshüter haben am Freitag die Übernahme des Internettelefonie-Anbieters Skype durch den Softwareriesen Microsoft erlaubt. Der Kauf werde den Wettbewerb auf dem europäischen Markt nicht "erheblich behindern", erklärte die EU-Kommission zur Begründung. Zwar gebe bei es etwa bei den Videokommunikationsdiensten, wo Microsoft mit seinem Windows Live Messenger aktiv sei, Überschneidungen. Im Hinblick auf andere Wettbewerber, darunter Google, ergäben sich "für diesen wachsenden Markt jedoch keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken".

Versuch Fuß zu fassen

Mit dem Skype-Kauf versucht Microsoft, auf dem Markt für mobiles Internet fester Fuß zu fassen, wo die Konkurrenz von Apple mit seinem iPhone und von Google mit seinem Betriebssystem Android groß ist. Skype ermöglicht kostenlose Sprach- und Videoanrufe, die unter Umgehung der klassischen Telefonleitungen über das Internet vermittelt werden. Obwohl auch andere Anbieter auf dem Markt sind, gilt Skype als Synonym für Internettelefonie.

8,5 Milliarden Dollar

Die Unternehmen hatten die Übernahme für 8,5 Mrd. US-Dollar (etwa 6,4 Mrd. Euro) im Mai angekündigt. Es ist der teuerste je von Microsoft getätigte Kauf. In der Vergangenheit hatte der Konzern wegen seines Betriebssystems Windows des öfteren Probleme mit der EU-Kommission, die über den Wettbewerb wacht und aufpasst, dass Unternehmen eine starke Stellung nicht zulasten der Kunden missbrauchen. (APA/AFP)