Salzburg/Wien - Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller will wegen des hohen Anteils deutscher Numerus-Clausus-Flüchtlinge unter den Studienanfängern vom Bund mehr Geld für die Universität Salzburg. Sie betonte zwar, selbst in der EU Druck für eine Lösung auf europäischer Ebene zu machen. "Auf eine rasche Umsetzung darf man allerdings nicht hoffen", so Burgstaller in einer Uni-Beilage der "Salzburger Nachrichten" (Samstag-Ausgabe). Der Bund dürfe deshalb "nicht einfach die Augen verschließen und sollte uns hier mit einer Sonderdotation zur Hilfe kommen".
Burgstaller hat EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou eine Lösung vorgeschlagen, bei der jenes Land, aus dem die Studenten kommen, auch für die Kosten aufkommen soll. Gleichzeitig kündigte Burgstaller an, sie wolle gemeinsam mit Ländern wie Belgien oder Luxemburg, die ebenfalls mit großem Andrang aus gleichsprachigen Nachbarländern an ihre Unis kämpfen, einen neuerlichen Vorstoß für eine EU-weite Lösung unternehmen.
Sie warnte davor, die durch den Andrang der NC-Flüchtlinge entstehenden Probleme "kleinzureden": "Unsere vom Bund ohnehin finanziell schlecht ausgestatteten Universitäten müssen die Mittel vermehrt zur Finanzierung von Massenfächern, das heißt für zusätzliche Lehrende und zusätzliche Räumlichkeiten etc. verwenden, statt für Forschung und Lehre von höchster Qualität." Das verschlechtere die Studiensituation für alle Studenten, egal woher diese kommen.
Insgesamt kommt rund ein Viertel der Studenten an der Uni Salzburg aus Deutschland, in einzelnen Fächern wie Psychologie sind es fast 90 Prozent. (APA)