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Die Bewegung "Occupy Wall Street" nahm in den USA ihren Ursprung. Eine Handvoll Studenten hatte im September begonnen, im New Yorker Finanzdistrikt im Süden Manhattans gegen die Macht der Banken zu demonstrieren.

Foto: AP/Eric Gay

Wien - Die Protestbewegung "Occupy Wall Street" erreicht Österreich. Im Internet hat sich auf Facebook die Gruppe "occupy austria" gebildet. Im Zuge eines globalen Protesttags am Samstag, 15. Oktober, finden auch in Österreich Aktionen statt.

"Wir erklären uns solidarisch mit den Protestierenden an der Wall Street und verstehen uns als Teil einer internationalen Demokratiebewegung", teilte das globalisierungskritische Netzwerk Attac mit. Unter dem Motto "Überfluss besteuern, in die Zukunft investieren" plant Attac gemeinsam mit anderen Organisationen der Allianz "Wege aus der Krise" Aktionen in Steyr, Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck, Salzburg und Wien. Diese reichen von Kundgebungen über Speakers-Corners, Straßentheater bis zu Straßenbefragungen "Was empört Sie?"

Antwort auf Finanzkrise

In immer mehr Ländern Europas sei die Antwort der Regierungen auf die Finanzkrise, die sich in eine Schuldenkrise entwickelt hat: sparen, sparen und nochmals sparen - bei Löhnen, Pensionen, sozialen Dienstleistungen, kritisiert die Allianz auf der eigenen Homepage. Doch das führe zu Rezession. "Alternative Antworten, wie z.B. höhere Steuern auf Vermögen und Kapitaleinkommen oder ein Ende des EU-weiten Steuerwettbewerbs bei Unternehmenssteuern werden nicht oder nur halbherzig diskutiert".

Auf der für den Protesttag eingerichteten Homepage heißt es: "Vereinigt in einer Stimme werden wir die Politiker, und die Finanzeliten, denen sie dienen, sagen, dass es an uns, den Bürgern, ist, über unsere Zukunft zu entscheiden. Wir sind keine Waren in den Händen der Politiker und Banker, die uns nicht vertreten."

Die Bewegung "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") nahm in den USA ihren Ursprung. Eine Handvoll Studenten hatte im September begonnen, im New Yorker Finanzdistrikt im Süden Manhattans gegen die Macht der Banken zu demonstrieren. Immer mehr Menschen schlossen sich an. Nicht nur in New York, sondern auch in Washington, Boston, Seattle, Chicago, San Francisco, Atlanta, Los Angeles und anderen Städten machten Amerikaner ihrer Unzufriedenheit Luft.

Die Gruppe organisiert sich über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter und protestiert gegen den Einfluss der Finanzlobby auf die Politik in Washington und die soziale Ungerechtigkeit in den USA. Später kamen andere Themen dazu: Die Situation an den Schulen, Studiengebühren und die Energieverschwendung in den USA, Datenschutz und Rassismus.

In Österreich sind am Samstag u.a. folgende Aktionen geplant:

09 Uhr: Steyr Innenstadt

11 Uhr: Graz Südtirolerplatz

11 Uhr: Salzburg Nationalbank

12 Uhr: Wien Heldenplatz

13 Uhr: Linz Taubenmarkt

13 Uhr: Innsbruck Annasäule

14 Uhr: Graz Mariahilferplatz

15 Uhr: Wien Westbahnhof

19 Uhr: Salzburg Residenzplatz

19 Uhr: Wien Ballhausplatz

An der Allianz "Wege aus der Krise" beteiligen sich nach eigenen Angaben außer Attac Österreich, die Armutskonferenz, GLOBAL 2000, Greenpeace, Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich, ÖH (Österreichische Hochschülerschaft), SOS Mitmensch sowie die Gewerkschaften GdG-KMSfB, GPA-djp, PRO-GE und VIDA. (APA)