Frankfurt/Main - Mit stabilen Ausstellerzahlen und neuen Themen startet an diesem Mittwoch die Frankfurter Buchmesse. 7.384 Anbieter aus 106 Ländern zeigen bis zum Sonntag ihre Produkte, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Zahl der Anbieter liegt leicht unter dem Vorjahresniveau, mehr als die Hälfte kommt aus dem Ausland.

Drei Tage ist die Messe Fachbesuchern vorbehalten, am Wochenende ist auch das allgemeine Publikum zugelassen. Wie im Vorjahr werden rund 280.000 Besucher erwartet, zwei Drittel davon Fachbesucher. Zur feierlichen Eröffnung der Messe am Dienstagabend hatten sich der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und der isländische Präsident Olafur Ragnar Grimsson angekündigt.

Aufbruch im "doppelten Sinne"

Wichtigstes Thema der 63. Buchmesse ist der digitale Wandel. Die Buchbranche sieht darin Chance und Gefahr zugleich. Vor allem die Internet-Piraterie bereitet Händlern und Verlegern Sorgen. Rund 60 Prozent aller E-Book-Inhalte würden illegal heruntergeladen, sagte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder. "Das macht uns sehr unruhig". Er beklagte, "dass die Politik in bemerkenswerter Weise nichts tut" und warf ihr vor, sie wolle die Wähler der Piraten-Partei nicht verprellen, die sich für "Freiheit im Netz" stark mache.

Buchmessen-Direktor Juergen Boos sagte, die Branche befinde sich "im doppelten Sinne im Aufbruch": zum einen breche die traditionelle Verwertungskette vom Autor über Verlag und Händler zum Leser auf, zum anderen breche man auf in eine neue Ära des Publizierens.

Mehr als 3.000 Veranstaltungen sind während der fünf Messetage geplant, rund 1.000 Autoren haben sich angekündigt, darunter internationale Starautoren wie Umberto Eco oder Mario Vargas Llosa. Buchmessen-Ehrengast Island bringt 38 Autoren und 203 Neuerscheinungen mit. Island ist bisher das kleinste Land, das seine Literatur und Kultur auf der weltgrößten Bücherschau präsentiert. (APA)