Was verbirgt sich eigentlich hinter Hutzeln? (Dörrbirnen - in Österreich auch als "Kletzen" bekannt)  Wie sieht die "Gehörnte der Anden" aus? (Oval und rot, es handelt sich um eine Paradeisersorte) Und wie schmeckt der Gamalost? (Scharf-würzig schmeckt der norwegische Sauermilchkäse) Die "Bibel" unter den Lebensmittel-Nachschlagewerken schafft Klarheit. Mit über 6000 Stichworten und 2500 Fotos ist "Food" das weltweit umfassendste Kompendium zur internationalen Warenkunde.

Foto: Teubner

Dementsprechend gewichtig gestalten sich Umfang und Gewicht. In zwölf Sprachen wurde der Vorgänger-Titel aus dem Jahre 2001 übersetzt. Der aktuelle Band wurde komplett überarbeitet, zahlreiche Produkte neu aufgenommen und sämtliche Einträge auf den aktuellen Wissensstand gebracht. Dabei ist das schon damals gewichtige Buch auf nunmehr 368 Seiten angewachsen.

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Die Neugliederung des Inhaltes in elf Produktkapitel wie Gewürze & Würzmittel, Kräuter, Gemüse, Getreide, Obst, Milch & Käse, Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch, Wild & Geflügel und Wurst & Schinken sowie die Einführung eines Farbleitsystems erleichtern nun die Handhabung. Jedes Kapitel hat einen ausführlichen, allgemein beschreibenden Textteil erhalten. Die einzelnen Produkte werden mit jeweils einem Foto und den wichtigsten Infos zu Geschmack und Verwendung porträtiert.

 

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Farbig unterlegte Extra-Seiten zum Beispiel über Gewürzmischungen, essbare Blüten, gefährdete Speisefische oder Fleisch-Exoten sind ins Buch eingestreut. Spezielle Infokästen zu besonderen Themen wie Meerrettich & Wasabi, Kakaobohnen, Fleischextrakt, Olivenöl, Kräutermischungen oder alten Gemüsesorten liefern Hintergrundinformationen. Dass die Bezeichnungen der Lebensmittel in "deutschem Deutsch" gehalten sind, sollte einem vor dem Kauf des Buches aber bewusst sein. So liest man "Rinderhackfleisch" und vermisst etwa das "Hieferscherzl", was angesichts unzähliger regionaler Bezeichnungen im deutschen Sprachraum aber wirklich zuviel verlangt wäre.

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Umso erfreulicher, dass im Register neben "Blumenkohl" auch "Karfiol" steht und sich nicht nur "Quark" sondern auch "Topfen" findet. Recherchiert wurde mit Sorgfalt, sofern es der beschränkte Platz für Text angesichts einer solchen Fülle an Lebensmitteln zulässt. So werden zum Beispiel  "Wiener Würstchen" und "Frankfurter" von ihrer Entstehungsgeschichte und den Zutaten her akribisch auseinander gehalten. Schade nur, dass die Burenwurst, alias "Burenhäutl", so völlig ausgeklammert wurde... (tin, derStandard.at, 08.11.2011)

Food
Die ganze Welt der Lebensmittel
368 Seiten, mehr als 2500 Fotos
102,70 € (A)
Verlag Teubner

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