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Das eingenommene "Ouagadougou conference center" in Sirte.

Foto: REUTERS/Asmaa Waguih

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Die früheren Rebellen haben in Sirte nicht nur das oben gezeigte Messezentrum eingenommen, sondern auch ein Refugium des vertriebenen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi.

Foto: Bela Szandelszky/AP/dapd

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Häuserkampf in Sirte - wohl wenig repräsentativ für den Rest des Landes.

Foto: REUTERS/Anis Mili

Der Nato-Diplomat gibt sich keinen Illusionen hin: "Die Fähigkeit der Nato, im Kampf in Sirte einzugreifen, ist nur gering", sagt der hochrangige Mann im Gespräch mit der New York Times. Seinen Namen will er nicht in der Zeitung lesen, diese Auskunft wurde nicht autorisiert. Trotzdem fügt er hinzu: "Jetzt kämpfen die beiden Gruppen am Boden gegeneinander."

Luftangriffe der Nato wären in Sirte - neben Bani Walid eine der beiden letzten Bastionen von Gaddafi-Anhängern - auch nur schwer zu rechtfertigen, das Uno-Mandat dient lediglich dem Schutz von Zivilisten bzw. dem Einrichten einer No-Fly-Zone.

Widerstandsfähige Gaddafi-Kämpfer

Das weiß auch General Ralph Jodice II. Der General ist der Kommandeur der Luftstreitkräfte der Nato im Libyen-Konflikt (den gesamten Einsatz leitet General Charles Bouchard, ein Kanadier). "Es ist bemerkenswert, wie widerstandsfähig verteidigt wird." Seinen Informationen nach kämpfen in Sirte afrikanische Söldner gemeinsam mit Gaddafi-Loyalisten gegen die Truppen des Übergangsrates. "Die Hartnäckigkeit überrascht uns", fügt Jodice hinzu. "Sie sehen wohl keinen anderen Ausweg als zu kämpfen."

Die Rebellen seien zwar schon weit in den Kern von Sirte eingedrungen, wären aber von Scharfschützen und Mörserfeuer wieder zurückgeschlagen worden. Die Nato könne nun nur mehr limitiert helfen. Trotzdem wird die Mission nicht beendet: "Es sind weiterhin Zivilisten in Gefahr. Die in der Stadt verbliebenen Loyalisten bedrohen die Sicherheit der nicht geflohenen Zivilisten."

Die Kämpfe könnten trotz des heftigen Widerstandes schon bald beendet sein. Denn die früheren Rebellen, nunmehrigen Kämpfer des Übergangsrates haben bereits ein Messezentrum und ein Krankenhaus eingenommen, welche von den verbliebenen Gaddafi-Loyalisten als Kommandozentren genutzt worden waren. (flog, derStandard.at, 11.10.2011)