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Nokias Stiefkind. Insider vermuten, dass Nokia ein Meego Gerät auf den Markt bringen musste - um so Verträge mit Intel zu erfüllen.

Foto: AP

In einigen Tagen wird das Nokia N9 im heimischen Handel angeboten. Es ist das erste Nokia-Smartphone mit dem Betriebssystem MeeGo, das Nokia Anfang 2010 zusammen mit dem Chip-Konzern Intel angestoßen hatte, dann aber zugunsten von Microsofts Windows Phone 7 (WP7) in den Hintergrund stellte.

Allianz mit Microsoft

Der finnische Handybauer hat den Smartphone-Boom der letzten Jahre verschlafen und kämpft seither gegen den Abstieg zum bedeutungslosen Massenhersteller. Nokia setzt nun auf die Allianz mit Microsoft, um seine Zukunft zu sichern.

Smartphone

Viele IT-Journalisten waren so von dem N9 beeindruckt, dass sie Nokias Entscheidung gegen MeeGo und für Windows Phone danach zum Teil mit heftiger Kritik überzogen. Ein erster WebStandard-Test bescheinigt dem N9, dass es durchaus in der Handy-Oberklasse spielen könnte. "Könnte" - denn das N9 darf kein kommerzieller Erfolg werden. Dieser würde nämlich die Windows Phone-Strategie des Konzernes unterminieren.

Nur in einigen Ländern

Dementsprechend wird das N9 nur in ausgewählten Ländern, wie eben Österreich oder der Schweiz, verkauft - in Deutschland oder den USA wird das Smartphone nicht in den Handel kommen. Nokia will diese Märkte mit Windows Phone 7 Geräten beackern. Auch bemüht sich Nokia nicht um MeeGo-Entwickler, so werden Apps wohl Mangelware bleiben. Auch rührt der Konzern die Werbetrommel nur sehr leise. Nachfolgemodelle sind auch keine geplant.

Überbrückung?

Warum Nokia das N9 überhaupt auf den Markt brachte, stellt Marktbeobachter vor Rätsel. Kaum jemand wird ein Handy kaufen, das mit einer Software läuft, die vom Hersteller nicht unterstützt wird.

Bisher fanden WP 7-Geräte kaum Käufer

Nokia-Chef Stephen Elop, ein ehemaliger Microsoft-Manager, hatte im Februar als Argument gegen MeeGo gesagt, die Entwicklung der neuen Plattform habe zu lange gedauert. Smartphones mit WP7 hat Nokia noch keine präsentiert. Diese sollen aber noch zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen.

Bisher fanden WP7-Geräte kaum Käufer. Im Gegensatz zu Android- und Apple-Geräten.  (sum)