Rom - Bei Italiens krisengeschüttelter Autogruppe Fiat bahnen sich neue Stellenkürzungen an. Nach der massiven Kündigungswelle, die in den vergangenen Monaten zur Streichung von 5.600 Arbeitsplätzen geführt hatte, sollen im Rahmen des neuen Entwicklungsplans weitere Stellen gekürzt werden, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" in ihrer Freitagausgabe.

Der neue Stellenabbau zielt nicht mehr auf die Arbeiter, sondern auf die Angestellten ab, hieß es. Auch auf Managementebene sollen Positionen wackeln, berichtete die Tageszeitung. Nicht nur die Autobranche, sondern auch die anderen Gesellschaften des Fiat-Imperiums sollen vom Stellenabbau betroffen werden. Der Entwicklungsplan, der die Weichen für den Neubeginn Fiats nach der gravierendsten Krise seiner hundertjährigen Geschichte stellen soll, wird vermutlich am 30. Juni vorgestellt.

"Neue Effizienz"

"Der Entwicklungsplan will dem Konzern neue Effizienz verleihen und Fiat wieder in die Gewinnzone bringen, wie es sich die Aktionäre erwarten", sagte Fiat-Präsident Umberto Agnelli. Große Hoffnung setzt der Fiat-Chef auf den neuen Punto, der vor zwei Wochen auf den Markt gebracht wurde. Weniger als 10.000 Euro kostet die neue Variante des Modells, das in den vergangenen Jahren weltweit fünf Millionen Mal verkauft wurde. "Mit dem neuen Punto starten wir einen neuen Kampf für Fiats Zukunft", so der Top Manager von Fiat Auto, Gianni Coda.

Bis Jahresende hofft Coda, 420.000 neue Punto-Modelle zu verkaufen. In das neue Auto wurden 220 Millionen Euro investiert, 40 Millionen Euro davon allein für Forschung und Entwicklung. 2005 soll der Punto dann durch ein Nachfolgemodell ersetzt werden, an dem der Turiner Konzern mit dem amerikanischen Partner General Motors arbeitet.

Der neue Punto ist nicht das einzige Modell, das Fiat in den nächsten Monaten auf den Markt bringt. Im Kleinwagensegment hofft der Turiner Konzern, mit dem neuen Idea zu punkten, der ab September verkauft wird. Der auf dem Panda basierende fünfsitzige Kleinwagen verfügt über mehr als 200 Liter Stauraum und über fünf Türen. Große Hoffnungen setzt Fiat auch auf das Schwestermodell Gingo, ferner den Lancia Ypsilon und ein Alfa GT Coupé. Die Produktion des Modells Panda, von dem in den vergangenen Jahren Millionen Exemplare verkauft wurden, wird im September eingestellt.(APA)