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Der Business-Park am Wienerberg im Süden Wiens ist die Vorzeigeimmobilie der Immofinanz.

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Wien - Die börsenotierte Immofinanz Anlagen AG will weiter kräftig expandieren. Im Juni wird das Grundkapital um 9,1 Prozent erhöht, 14 Millionen junge Aktien werden zur Zeichnung aufgelegt. Die Kapitalmaßnahme soll 81,1 Millionen Euro in die Kassen bringen und dem Wiener Unternehmen größere Zukäufe auf dem österreichischen Immobilienmarkt - unter anderem bei der anstehenden Privatisierung von Bundeswohnungen - ermöglichen. Die liquiden Mittel werden von derzeit 156 auf 237 Mio. Euro steigen.

Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Zeiten gebe es "kaum einen Zeitpunkt, zu dem wir zusätzliche Liquidität besser und langfristig gewinnbringender einsetzen könnten als jetzt", meint Vorstandschef Karl Petrikovics.

Bundeswohnungsverkauf in "heißer Phase"

Die Immofinanz rechnet damit, dass die anstehenden Privatisierungen von Wohnungen im Bundesbesitz (Buwog, WAG und Wohnungen der Bundesimmobiliengesellschaft BIG) demnächst in die "heiße Phase" kommen. Da die künftige mietrechtliche Situation bei den ehemals gemeinnützigen Wohnungsgesellschaften nicht klar sei, "kennt man etwa im Fall der Buwog die Ware nicht wirklich", meint Petrikovics.

Als Investitionsobjekte infrage kommen für die Immofinanz aber auch Büros und nicht betriebsnotwendige Liegenschaften, die große Unternehmen zur Entlastung der Bilanz verkaufen (und eventuell zurückmieten) könnten. Die Immofinanz will sich dabei stärker als bisher auf Großprojekte konzentrieren.

Aufnahme in den MSCI World Index

Die österreichische Immobiliengesellschaft wurde am Freitag erstmals in den MSCI World Index aufgenommen. Bei der Kapitalerhöhung im Juni wird die Immofinanz 13,985.031 Aktien zum Bezugspreis von 5,80 Euro anbieten. Das Grundkapital steigt damit um 9,1 Prozent auf 174,22 Mio. Euro bzw. 167,820.374 Aktien. Die Bezugsfrist läuft vom 2. Juni bis 16. Juni 2003, der Bezugsrechtshandel vom 5. bis 10. Juni. Der erste Handelstag für die jungen Aktien ist für den 17. Juni geplant.

Bereits im Herbst will die Immofinanz ihre Osteuropa-Tochter Immoeast an die Börse bringen, bestätigte Vorstand Norbert Gertner. Die Immoeast ist in Ungarn und Tschechien tätig und setzt hauptsächlich auf Büroflächen. Auch die Schwester Immowest - sie bündelt den Immobilienbesitz in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz und den USA - soll an die Börse gebracht werden, ein Termin hierfür steht allerdings noch nicht fest. (mimo, APA)