Stockholm - Ein Amokfahrer ist am Samstag durch die Fußgängerzone der Stockholmer Altstadt gerast und hat einen Passanten getötet sowie 28 Menschen verletzt. Nach Augenzeugenberichten warfen sich verzweifelte Passanten in Schaufensterscheiben, um dem mit über 100 Stundenkilometern durch die Gasse rasenden Auto auszuweichen. Ein Polizeisprecher sagte im schwedischen Rundfunk: "Es ist ein großes Wunder, dass hier nicht noch viel Schlimmeres passiert ist."

Augenzeugen berichteten, der Mann sei in voller Fahrt auf die Fußgänger zugefahren und habe nicht versucht auszuweichen. Er hielt den Wagen erst am Ende der Straße an, stieg aus und behauptete, er habe sein Auto "nicht unter Kontrolle gehabt".

Der Mann ließ sich ohne Gegenwehr von der Polizei festnehmen. Die Straße liegt unweit des Königsschlosses und ist eine Touristenattraktion in der schwedischen Hauptstadt.

Die Hintergründe für die Wahnsinnstat blieben zunächst völlig unklar. Der Täter wurde von Zeugen als etwa 50 Jahre alt und "hochgradig verwirrt" geschildert. Er habe wahrscheinlich nicht unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen gestanden, hieß es weiter. "Wir wissen nichts über die Gründe, aber im Moment ermitteln wir wegen Mordes", sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei sperrte den Marktplatz der Altstadt ab, damit unter Schock stehende Passanten sich ausruhen und erste Krisenhilfe entgegennehmen konnten.(APA/dpa/Reuters)