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Er kam mit einem komfortablen Vorsprung über die Berge und gewann den Giro in souveräner Manier, Gilberto Simoni.

Foto: Reuters/ Rellandini

Mailand – Die Radprofis haben am Sonntag im Giro d'Italia die letzten 33 von insgesamt 3.450 Kilometern absolviert und Gilberto Simoni ließ sich das Rosa Trikot nicht mehr entreißen. Der 30-jährige Trentiner, der sich mit drei Siegen in Bergetappen einen komfortablen Vorsprung erarbeitet hatte, belegte im abschließenden 33-km-Zeitfahren in Mailand den 18. Rang, 2:14 Minuten hinter dem Tagessieger Sergej Gontschar (UKR). In der Schlusswertung hatte Simoni bei seinem zweiten Gesamtsieg nach 2001 einen Vorsprung von 7:06 Minuten auf seinen Landsmann Stefan Garzelli, den Sieger von 2000. Der junge Ukrainer Jaroslaw Popowitsch wurde Dritter (+7:11), Georg Totschnig landete an der ausgezeichneten fünften Stelle (+9:42).

Simoni ganz in Rosa

"Simoni war in den Bergen eine Klasse für sich", meinte Totschnig anerkennend. Der Italiener, der die Schlussetappe ganz in Rosa auf rosafarbenem Rad bestritt, war im Vorjahr in aussichtsreicher Position nach einem positiven Dopingtest auf Kokain von seinem Team Saeco aus dem Rennen genommen worden. Später stellte sich heraus, dass die Spuren der verbotenen Substanz von Keksen stammten, die eine Tante aus Peru mitgebracht hatte. Heuer schloss er nahtlos an den Erfolg von 2001 an.

Totschnig starker Fünfter

Totschnig beendete den Giro auf dem sehr starken fünften Rang, der besten Platzierung eines Österreichers in Italien. Im Zeitfahren auf dem Stadtkurs (1:21 hinter Sieger Gontschar) gab er nochmals alles und hielt als Tages-Zehnter den sechstplatzierten Litauer Raimondas Rumsas, den Dritten der Tour de France 2002, um acht Sekunden auf Distanz. Der Vorsprung des viertplatzierten Andrea Noe (ITA) war allerdings zu groß. Der Zillertaler nahm dem Italiener 28 Sekunden ab, zu einem weiteren Vorstoß wären aber 46 Sekunden nötig gewesen.

Eisel guter Zeitfahrer

Mit einer starken Leistung bei seinem Debüt in einer dreiwöchigen "Tortour" hat sich Bernhard Eisel verabschiedet. Der zweifache Etappendritte, der dank seiner Klasse schon einen Vertrag bei La Francaise des Jeux für 2004 erhalten hat, schloss den Giro mit dem guten zwölften Rang im Zeitfahren ab.

Simoni: "Ich schaue nicht zurück"

Für Simoni war der Triumph so etwas wie einen "kleine Revanche" für vergangenes Jahr. "Aber ich schaue nicht zurück", sagte er. "Ich habe jedes Detail sorgfältig geplant, nichts dem Zufall überlassen und hatte die Unterstützung eines großartigen Teams", meinte Simoni, der sich im Juli bei der Tour de France mit Lance Armstrong messen will. (APA)

Ergebnisse des 86. Giro d'Italia vom Sonntag:
21. und letzte Etappe (Einzelzeitfahren Idsroscalo-Mailand/33 km):

1. Sergej Gontschar (UKR) 38:04 Minuten – 2. Marzio Bruseghin (ITA) 0:19 Minuten zurück – 3. Aitor Gonzalez (ESP) 0:20 – 4. Dario Frigo (ITA) 0:26 – 5. Raimondas Rumsas (LIT) 1:03 – 6. Sandy Casar (FRA) 1:05 – 7. Stefano Garzelli (ITA) 1:16 – 8. Leonardo Bertagnolli (ITA) 1:18 – 9. Jaroslaw Popowitsch (UKR) 1:19 – 10. Georg Totschnig (AUT) 1:21 ... 12. Bernhard Eisel (AUT) 1:28 – 43. Gerhard Trampusch (AUT) 3:28.