Moral getankt
Totschnig ist keiner, der große Töne spuckt, am Sonntag war er nach der Quälerei über 3.450 Kilometer aber besonders stolz auf sich. "Ich bin super zufrieden und ich habe gesehen, dass ab Rang zwei fast alles möglich ist, das gibt viel Moral", erklärte der Familienvater, der im Team des deutschen Mineralwasser-Abfüllers einen Vertrag bis Ende 2004 hat.
Verletzungssorgen
Dabei war für den Kaltenbacher in Italien keineswegs alles perfekt gerollt. Der Formaufbau für den ersten Saisonhöhepunkt klappte trotz Angina-Erkrankungen und Trainingspausen zwar perfekt, doch Verletzungen machten Totschnig zu schaffen. So kegelte er sich gleich auf der ersten Etappe bei einem Sturz den kleinen Finger aus ("Da hab' ich mich schon im Auto sitzen gesehen") und bekam in der zweiten Woche Probleme mit dem rechten Knie - die Folge einer falschen Sitzposition, verursacht durch eine beim Weltcup in Lüttich erlittene Rippenprellung.
"Sehr schöner Tag auf der Königsetappe"
Doch der zweifache Gewinner der Österreich-Rundfahrt stand die Qualen durch - mehrfach war er nahe daran gewesen, das Handtuch zu werfen - und trumpfte in der letzten Woche, als die Blessur abgeklungen war, auf. "Ich habe die Form sehr gut gehalten, hatte nie einen Einbruch und auf der Königsetappe einen sehr schönen Tag", sagte der Dritte der Bergankunft in Chianale. Die ausschließliche Konzentration auf den ersten Saisonhöhepunkt hat sich damit ausgezahlt. Totschnigs wichtigste Erkenntnis: "Ich konnte mich in Ruhe vorbereiten und habe gesehen, dass ich das Potenzial habe, mich weiter zu steigern."
Regeneriert zur Tour