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"Wenn zwei junge Spieler in einer Saison hochgezogen werden, ist das nicht schlecht."

Foto: APA/AP/Artinger

Salzburg - Die Philosophie von Fußball-Vizemeister Red Bull Salzburg wird weiterverfolgt. Die Verpflichtung seines Landsmannes Luigi Bruins stelle keine Abkehr von der Ausbildung junger Talente dar, betonte Trainer Ricardo Moniz am Donnerstag bei der Präsentation des 24-Jährigen in Salzburg. Der Niederländer sei vielseitig einsetzbar und soll laut Moniz die durch mehrere Ausfälle bedrohte Qualität im Mittelfeld aufrechterhalten.

Mit Martin Hinteregger und Georg Teigl seien zwei junge Österreicher regelmäßig im Einsatz, erinnerte Moniz. "Wir sind nicht von unserer Philosophie abgewichen", versicherte der Bullen-Coach. "Wenn zwei junge Spieler in einer Saison hochgezogen werden, ist das nicht schlecht. Die totale Jugendphilosophie geht durch." Stefan Savic und der vor dem Westderby am Samstag gegen Wacker Innsbruck erkrankte Daniel Offenbacher seien ebenfalls nahe am Team.

Bruins gebe ihm aber mehr Flexibilität. "Er ist eine Verstärkung der Mannschaft, weil wir nicht drei Spiele in einer Woche verkraftet haben", erklärte Moniz, der es sich selbst zum Vorwurf machte, dass die jungen Alternativen noch nicht über ausreichende Qualität verfügen. "Das ist ein Fehler von mir", meinte Moniz. "Wir hätten die Verletzten nicht adäquat ersetzen können."

Gegen Wacker fehlen ihm die Langzeit-Verletzten Douglas, David Mendes, Alan und Christoph Leitgeb. Dazu ist Regisseur Simon Cziommer wegen einer Wadenblessur fraglich. Um seine Chance brachte eine Verletzung auch Youngster Felix Adjei. Den Juniors-Flügelspieler aus Ghana hätte Moniz erstmals in den Kader holen wollen. "Adjei ist von allen Jungen am weitesten", begründete der Chefcoach. "Er hat nichts anderes als Fußball und er ist ein Naturtalent."

Sein Talent hat auch Bruins schon bewiesen - zuletzt vier Jahre bei Feyenoord Rotterdam. Nach dem Abgang seiner Förderer Mario Been und Leo Beenhakker zählte man dort im Sommer aber nicht mehr auf ihn, sodass er sich bei seinem Stammclub Excelsior fithalten musste. "Er ist ein Spieler mit sehr vielen Möglichkeiten, den ich wieder hochziehen will wie Leonardo", erklärte Moniz. "Das ist eine Passion von mir." Er traue es seinem neuen Schützling sogar zu, einmal beim niederländischen Nationalteam anzuklopfen.

Vorerst hofft Bruins, der schon gegen Innsbruck debütieren könnte, auf einen Stammplatz im Bullen-Ensemble. "Ich erwarte, mich zu entwickeln. Ich denke, dass ich das hier gut kann", meinte der zehnfache U21-Teamspieler. "Ich spüre das Vertrauen der Trainer und der Mannschaft." Neben Moniz hätten auch die Möglichkeiten von Red Bull für das Engagement gesprochen. "Der Club hat einen guten Stellenwert im Ausland."

Ein finanziell lukrativeres Angebot aus Russland hat Bruins laut eigenen Angaben abgelehnt. Mit Salzburg will er Meister werden, in der Gruppenphase der Europa League ist der Allrounder wegen seines nach Anmeldefrist erfolgten Transfers nicht spielberechtigt. "Für uns ist ganz klar Platz eins das Ziel", betonte Bruins. "Das muss unbedingt passieren. Es muss unser Anspruch sein." (APA)