Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei schwachem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 20,38 Punkte oder 1,04 Prozent auf 1.989,42 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund sieben Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.982 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,61 Prozent, DAX/Frankfurt +0,88 Prozent, FTSE/London +1,16 Prozent und CAC-40/Paris +0,97 Prozent.

Bei dünner Nachrichtenlage ist das heimische Börsenbarometer in einem freundlichen europäischen Umfeld im grünen Bereich aus dem Handel gegangen. Im Vorfeld zu dem mit Spannung erwarteten Gipfel der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) herrschte Händlern zufolge ein eher schwaches Kundeninteresse vor.

Am Nachmittag konnten besser als erwartet ausgefallene US-Daten den ATX zeitweilig über die Marke von 2.000 Punkten klettern lassen. Die Umsätze der US-Einzelhändler sind im September überraschend stark gestiegen. Nach einem eher schwach ausgefallenen Vertrauensindex der Universität Michigan kam der heimische Leitindex jedoch wieder deutlich zurück. Das Konsumklima in den USA hat sich im Oktober wegen der Sorge um sinkende Einkommen unerwartet eingetrübt.

Im Einklang mit dem europäischen Branchensentiment gingen Finanzwerte ohne klare Linie ins Wochenende. Raiffeisen verloren 0,24 Prozent auf 22,45 Euro, sackten Erste Group um 3,48 Prozent auf 16,38 Euro ab. Deutlich in der Gewinnzone notierten hingegen Vienna Insurance Group (VIG), die Titel zogen um 2,25 Prozent auf 28,63 Euro an.

Auch UNIQA schlossen um 2,02 Prozent fester bei 11,89 Euro. Wie heute bekannt wurde, wackelt bei dem Versicherer das Gewinnziel, sollten weitere Griechenland-Abschreibungen aufgrund eines "Haircut" bei dem hoch verschuldeten Land notwendig werden. "Wir nannten die schwarze Null auf Vorbehalt für den Fall, dass heuer keine weiteren Griechenland-Abschreibungen mehr notwendig sind", so Vorstandschef Andreas Brandstetter.

In der Gewinnzone fanden sich zudem konjunktursensible Titel. So gingen Schwergewichte wie Wienerberger (plus 3,45 Prozent auf 9,15 Euro), Andritz (plus 2,15 Prozent auf 66,49 Euro) und voestalpine (plus 3,36 Prozent auf 23,96 Euro) klar befestigt aus der Sitzung. Darüber hinaus legten Palfinger 4,17 Prozent auf 16,85 Euro zu.

Nach Durchsicht der Halbjahreszahlen der Agrana haben die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) ihr Kursziel für die Titel leicht von 88 auf 87 Euro reduziert. Das Anlagevotum "Hold" wurde beibehalten. Die Papiere des Zuckerherstellers tendierten um 1,33 Prozent schwächer bei 82,09 Euro. (APA)

Die größten Kursgewinner der letzten sieben Tage:

1. WOLFORD AG +14,77 Prozent

2. POLYTEC HOLDING AG +14,44 Prozent

3. LENZING AG +11,32 Prozent

4. PALFINGER AG +9,45 Prozent

5. VOESTALPINE AG +8,74 Prozent

6. ZUMTOBEL AG +8,71 Prozent

7. SCHOELLER-BLECKMANN AG +8,44 Prozent

8. RHI AG +8,43 Prozent

9. MIBA AG VZ KAT. B +6,90 Prozent

10. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. +5,88 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer der letzten sieben Tage:

1. ERSTE GROUP BANK AG -20,87 Prozent

2. ÖSTERR. VOLKSBANKEN AG PS -10,71 Prozent

3. FRAUENTHAL HOLDING AG -6,45 Prozent

4. VORARLBERGER KRAFTWERKE AG -3,78 Prozent

5. EVN AG -2,71 Prozent

6. BENE AG -1,60 Prozent

7. BWT AG -1,26 Prozent

8. SEMPERIT AG HOLDING -0,65 Prozent

9. OESTERR. POST AG -0,46 Prozent

10. FLUGHAFEN WIEN AG -0,22 Prozent