Im Rahmen der Aktion, die zwischen 16. Oktober und 30. November 2011 läuft, bieten 20 Wiener und ein Linzer Lokal einen so genannten FIAN-Teller an

Foto: Eva Zelechowski

Auch das vegetarisch/vegane Restaurant Muskat, eingebettet in die hippe Lokalszene am Brunnenmarkt Wien 16, ist mit von der Partie.

Foto: Eva Zelechowski

In den kommenden Wochen hält auf den Menüs einiger Lokale wie Weltcafé, WUK-Statt-Beisl oder Muskat eine kleine Besonderheit Einzug. Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober findet heuer zum zweiten Mal die FIAN-Restaurantaktion "Mir isst es recht" statt. Damit will die internationale Menschenrechts-Organisation FIAN, deren Name für "Food First Information and Action Network" steht und sich primär für das Recht auf Nahrung als internationales Menschenrecht einsetzt, auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Im Rahmen der Aktion, die zwischen 16. Oktober und 30. November läuft, bieten 20 Wiener und ein Linzer Lokal einen so genannten FIAN-Teller an. Wer eine dieser Speisen bestellt, unterstützt mit 1 bis 1,50 Euro pro Teller den Verein.

Idee

Die Aktion "Mir isst es recht" startete im vergangenen Jahr und wird heuer, da sie bei Gästen wie Restaurants auf großes Interesse stieß, fortgesetzt. "Die Idee war, für die Themen Menschenrechte und Nahrung zu sensibilisieren. Aber wir wollten nicht nur Menschen erreichen, die sich ohnehin dafür interessieren, sondern auch jene, die nicht so häufig mit dem Thema in Berührung kommen und sich eben nicht konkret über Menschenrechte und Ernährung informieren", sagt Christian Hofmann, bei FIAN für Fundraising und Finanzadministration zuständig. Natürlich gilt es mit der Aktion auch Spendengelder für die Menschenrechtsorganisation zu lukrieren, die sich einzig dadurch finanziert.

Strenge Auflagen

Vor dem Hintergrund des täglichen Vereins-Engagements für "Recht auf Nahrung" passte den Initiatoren ein Projekt rund um Essen, dazu eine Kooperation mit Restaurants, gut ins Bild, erzählt Hofmann. "Aber wir haben unsere Partner nach strengen Kriterien ausgewählt. Wir legen sehr viel Wert auf die Verwendung von Bio- und regionalen Produkten, oft sind es deshalb kleinere Lokale. Außerdem ist uns sehr wichtig, dass das Arbeitsrecht optimal eingehalten wird, weshalb wir die Restaurants gemeinsam mit der Gewerkschaft ausgesucht haben."

Herbst geeignet

Dass die Aktion in diesem Jahr auf den Herbst fällt, ist kein Zufall. "Die Leute kehren, wenn es frischer und kühler wird, gerne und häufiger in Restaurants ein", weiß Hofmann. Im vergangenen Jahr lief das Projekt in der Vorweihnachtszeit, was sich als eher ungünstig erwies, da viele Lokale zu der Zeit bereits geschlossen hatten.

"Eine Ehre mitzumachen"

Auch das vegetarisch/vegane Restaurant Muskat, eingebettet in die hippe Lokalszene am Brunnenmarkt Wien 16, ist mit von der Partie. "Als FIAN uns angesprochen hat, war ich sofort begeistert", erzählt Muskat-Inhaberin Ursula Stahrmüller, "weil FIAN unserer Philosophie entspricht und das 'Recht auf Nahrung' uns ein besonderes Anliegen ist. Eigentlich ist es eine Ehre, mitzumachen." Ab 16. Oktober wird auf der täglich wechselnden Muskat-Karte wahlweise eine FIAN-Suppe, eine Hauptspeise oder ein Dessert zu finden sein. Dass hier hauptsächlich regionale und biologische Produkte verkocht und serviert werden, passte gut ins Konzept der Projekt-Initiatoren.

Positive Ergebnisse

Inzwischen hat sich das Projekt herumgesprochen. "Einige Lokalinhaber haben sich selbst an uns gewandt, dass sie gerne mitmachen möchten. Diese Ergebnisse vom letzten Jahr motivieren uns sehr und so wie es aussieht, wird die Aktion noch weite Kreise ziehen", zeigt sich Christian Hofmann von FIAN optimistisch und hofft auf reges Interesse für die "FIAN-Teller". (Eva Zelechowski, daStandard.at, 14. Oktober 2011)