Washington/Genf - Im Westen lebende Vertreter des oppositionellen Syrischen Nationalen Rates (SNR) rufen zu internationaler Unterstützung des Sturzes des Regimes von Präsident Assad auf. "Wir brauchen die sofortige Anerkennung des SNR als einzigen Repräsentanten der syrischen Opposition und des syrischen Volkes", sagte Ratsmitglied Ausama Monajed am Donnerstag im unabhängigen United States Institute of Peace (USIP) in Washington.

Auch sein Kollege Murhaf Jouejati, Nahost-Professor an einem Zentrum der US-Verteidigungsuniversität, bat um Hilfe - "nicht mit einer Militärintervention" , sondern indem Ströme zur Finanzierung das syrischen Sicherheitsapparates gekappt werden und versucht werde, die Zulassung internationaler Beobachter in Syrien zu erreichen.

Opferzahl steigt weiter

Bei neuen Auseinandersetzungen zwischen Oppositionellen und den Sicherheitskräften wurden am Freitag mindestens zehn Menschen getötet und 40 weitere verletzt. Allein in Dael in der Region Daraa im Süden des Landes seien sieben Demonstranten getötet worden, sagte Aktivisten.

Monajed bezifferte die Zahl der Toten seit März auf mehr als 4000 Menschen, 45.000 seien in Haft. Die Uno beziffert die Zahl der Todesopfer in Syrien mit mehr als 3000. Unter ihnen seien mindestens 187 Kinder. In den vergangenen zehn Tagen seien mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. Hochkommissarin Navi Pillay forderte die Weltgemeinschaft zum Handeln auf. (Reuters/DER STANDARD, Printausgabe, 15.10.2011)